Studie
des BDI wertet die Energiewende für die Industrie als positiv –
Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht Anzeichen für Trendwende – Auch die
Sondierungsparteien
sollten nun endlich die Klimaschutz-Scheuklappen abnehmen
Berlin, 15. November 2017:
Der Deutschen Umwelthilfe heute vorab zugespielte Ergebnisse der bisher
unveröffentlichten Studie „Klimapfade für die deutsche Industrie“
zeigen positive Wirkungen von Klimaschutzmaßnahmen für die deutsche
Industrie. Die Studie wurde vom Bundesverband der
deutschen Industrie (BDI) in Auftrag gegeben. Bei einer CO2-Reduktion
um 80 Prozent bis 2050 gegenüber 1990, entsteht selbst im nationalen
Alleingang ein leichter Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt, der zwischen
+0,4 und +0,6 Prozent gegenüber einem weniger
ambitionierten Referenzszenario liegt.
„Damit kommt der BDI durch eine von ihm selbst in Auftrag gegeben Studie der Realität ein
Stückchen näher“, sagt
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. „Reduzierte fossile Energieerzeugung, erneuerbare Energien und Energieeffizienz wirken sich
positiv auf die Wertschöpfung im Land aus.
Dies sollten nun auch die industrienahen Sondierungsparteien FDP, CDU
und CSU zur Kenntnis nehmen und den Klimaschutz nicht weiter
torpedieren.
Die deutsche Industrie kommt auch ohne Kohlekraftwerke gut zurecht.“
„Eine Reduktion der CO2-Emissionen ist ohne Abstriche bei der Versorgungssicherheit und ohne eine Gefährdung des
Wirtschaftsstandortes Deutschland möglich“, unterstreicht
Peter Ahmels, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz bei der DUH. „Je
eher Klimaschutz eine Grundprämisse der deutschen Politik wird, desto
besser kann sich die Industrie an den Transformationsprozess anpassen
und von ihm profitieren. Auch soziale
Anpassungsmaßnahmen können so rechtzeitig umgesetzt werden. Nicht zu
reden von den neuen internationalen Geschäftsfeldern, die erschlossen
werden können.“
Hintergrund:
Bereits
2009 wurde das jetzige Klimaziel von der damaligen schwarz-gelben
Regierung nach den Meseberger Beschlüssen
2007 formuliert und von jeder folgenden Regierung erneut bestätigt. Es
zeichnet sich jedoch ab, dass schon das nächste Ziel – 40 Prozent
weniger Treibhausgas im Jahr 2020 gegenüber 1990 – nicht erreicht werden
wird, es fehlen bis 2020 noch mehr als zehn Prozent.
Die deutsche Politik scheut sich immer wieder, wirksame
Klimaschutzmaßnahmen zu implementieren und begründet dies routinemäßig
mit einer Gefährdung des Wirtschaftsstandortes Deutschland.
Link:
Mehr Informationen zum Engagement der DUH gegen Kohlekraft:
http://www.duh.de/projekte/kohle/
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