„Die Bundesregierung setzt angesichts
der Erkenntnisse des aktuellen Berichtes der Vereinten Nationen über
die menschliche Entwicklung 2016 die falschen Akzente und verpasst damit
die Chance, Armut und Ungleichheit als eine der Hauptursachen für
Flucht effektiv zu bekämpfen“, sagt Heike Hänsel, stellvertretende
Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, zur Präsentation des
Berichtes der Vereinten Nationen am heutigen Montag in Berlin. Hänsel
weiter:
„Die leichten Erfolge, etwa bei der Bekämpfung der extremen Armut,
gehen im Wesentlichen auf die wirtschaftliche Entwicklung von
Entwicklungs- und Schwellenländern wie China und Brasilien zurück. Sie
sind kein Verdienst der Industriestaaten, in denen laut dem UN-Bericht
nach wie vor 300 Millionen Menschen, darunter ein Drittel Kinder, in
relativer Armut leben. Fakt ist, dass der UN-Bericht Armut, soziale
Ungleichheit und die Folgen des Klimawandels weiterhin als die größten
Probleme benennt. Füllt man die reichsten Menschen der Erde in einen
Minibus, so hieß es bei der internationalen Präsentation des Berichtes,
so besitzt diese Gruppe so viel wie die 3,5 Milliarden ärmsten Menschen
der Welt.
Angesichts dieser schweren Fehlentwicklungen sind die Eckdaten der
Bundesregierung für die Haushaltsplanung der kommenden Jahre absurd.
Während die Bundesregierung eine Politik der Aufrüstung propagiert, um
das Zwei-Prozent-Ziel der NATO zu erreichen, stagniert das seit Jahren
zugesagte Ziel von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für
Entwicklung. Der Etat des Entwicklungsministeriums soll 2018 nur um
einen symbolischen Betrag ansteigen, um dann bis 2021 zu stagnieren. Der
Anteil der öffentlichen Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit lag
zuletzt bei 0,52 Prozent des Bruttonationaleinkommens. DIE LINKE fordert
konsequente Abrüstungsinitiativen, um die soziale Entwicklung
voranbringen zu können.“
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