12. Januar 2017

Waldzertifizierung für alle - Hessen unterstützt Waldbesitzer bei der Zertifizierung nach dem FSC-Zertifikat für verantwortungsvolle Waldwirtschaft

Forest Stewardship Council (FSC)

Wiesbaden (ots) - Das waldreiche Bundesland Hessen will zum Vorreiter für nachhaltige Waldbewirtschaftung werden. Die Zertifizierung von Wäldern nach dem freiwilligen sozial ökologischen FSC-Zertifikat soll ausgeweitet werden. 80 Prozent ihrer Aufwendungen für eine FSC-Zertifizierung, können sich private und kommunale Waldbesitzer aus Hessen vom Land zurückholen. Die Antragsvoraussetzungen sind dabei denkbar einfach.

Hessens Wälder sollen ausgezeichnet werden. Die Landesregierung strebt an, bis zum Ende der Legislaturperiode möglichst den gesamten, 342.000 Hektar umfassenden Staatswald nach den Umwelt- und Sozialstandards des FSC zertifiziert zu haben. Stand heute ist etwa die Hälfte der Fläche FSC-zertifiziert. "Dies tun wir aus der Überzeugung, dass die FSC-Kriterien derzeit die nachhaltigste Form der Waldbewirtschaftung ermöglichen", unterstreicht die Hessische Umweltministerin Priska Hinz. Jetzt möchte das Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Anreize schaffen, damit auch im Kommunal- und Privatwald vermehrt FSC-Waldzertifizierung stattfinden kann. Das Umweltministerium fördert dort aktiv die FSC-Zertifizierung: "Ich hoffe, dass möglichst viele Waldbesitzer davon Gebrauch machen werden und ermuntere die Kommunen und privaten Waldbesitzer diese Förderung aktiv an ihrem Forstamt nachzufragen", so Umweltministerin Hinz.

Grundlage für die Förderung ist die "Richtlinie für die forstliche Förderung in Hessen" in ihrer aktuellen Fassung. Strebt ein Waldbesitzer eine FSC-Zertifizierung an, kann er alle direkten Kosten, die zur Erlangung des Zertifikats anfallen, einreichen. 80 Prozent werden ihm dann als Projektfinanzierung erstattet. Kosten, die bei der Betreuung des Waldes durch einen Dienstleister wie bspw. Hessen-Forst anfallen, können dabei ebenfalls angerechnet werden. Voraussetzung ist neben einem entsprechenden Kostennachweis (Rechnungen, ggf. Ausschreibungsunterlagen) lediglich der erfolgreiche Abschluss des Zertifizierungsprozesses. Die Förderung ist also leicht zugänglich. Der Betrieb darf jedoch bislang noch kein FSC-Zertifikat besitzen. Andere Zertifikate beeinträchtigen die Förderung hingegen nicht.

Informationen zur Förderung:

Die komplette Richtlinie für die forstliche Förderung in Hessen kann eingesehen werden unter: http://ots.de/NUsqo

Ansprechpartner und Antragsdokumente können auf der Homepage des Regierungspräsidiums Darmstadt abgerufen werden (http://ots.de/FMLb2).

Über FSC:

Der Forest Stewardship Council® (FSC®) ist eine internationale, gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, mit Hilfe eines Siegels ökologisch und sozial verantwortliche Waldbewirtschaftung global auf Produkten sichtbar zu machen. Weltweit sind über 196 Millionen Hektar Wald FSC-zertifiziert, in Deutschland sind es rund 1,15 Million Hektar Wald (Stand: Januar 2017).

In deutschen Wäldern steht der FSC u.a. für eine Waldwirtschaft, die den Wald nicht übernutzt, die ökologische Vielfalt fördert und ohne Kahlschläge, Gentechnik und Pestizide auskommt. FSC setzt sich hier für die Mehrung natürlicher Mischwälder, für den Schutz seltener Arten und Ökosysteme sowie für faire Entlohnung und mehr Bürgerbeteiligung ein. Als einziges Waldzertifizierungssystem wird FSC von Umwelt - und Sozialverbänden wie z.B. WWF, Greenpeace, NABU, BUND und IG BAU, IG Metall unterstützt. Die Zertifikatsvergabe erfolgt durch unabhängige Dritte und wird jährlich überprüft.

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