Umweltschützer fordern globale Energiewende hin zu 100 Prozent Erneuerbare
Hamburg, 26. 9. 2015 – Gegen umstrittene
Ölbohrungen in der Arktis und für einen raschen Ausbau Erneuerbarer
Energien protestieren Greenpeace-Aktivisten
heute an Shell-Tankstellen in ganz Deutschland. In rund 40 Städten
bekleben Aktivisten Zapfsäulen und Werbetafeln mit abziehbaren
Protest-Labeln und informieren Kunden über Shells Arktis-Pläne. „Wenige
Wochen vor Beginn der UN-Klimakonferenz in Paris bohrt Shell nach Öl in
der Arktis. Das zeigt die Rücksichtslosigkeit, mit der der Konzern an
einem überkommenen Geschäftsmodell festhält. Shell muss die
klimapolitische Amokfahrt in der Arktis jetzt stoppen“, fordert
Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid.
Die Umweltschützer fordern zudem einen
rascheren weltweiten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Anfang dieser
Woche hat Greenpeace eine Studie vorgelegt, nach der die Welt ihren
Energiebedarf ab 2050 vollständig mit Erneuerbaren Energien decken kann
(Link: http://bit.ly/1YsHXRg). So ließe sich der globale CO2-Ausstoß
derart reduzieren, dass der Temperaturanstieg unter der kritischen
Grenze von 2 Grad gehalten würde. Die dazu nötigen Investitionen könnten
durch eingesparte Brennstoffkosten mehr als kompensiert werden. Zudem
würden bis 2030 weltweit 20 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. "Wer
den Klimawandel stoppen und ökonomisch sinnvoll handeln will, kommt an
einer globalen Energiewende nicht vorbei. Ein Großteil der weltweiten
Ölreserven muss im Boden bleiben, um den Klimawandel in beherrschbaren
Grenzen zu halten“, so Smid.
Ölbohrungen in der Arktis bergen unkalkulierbares Risiko
Shells
Ölbohrungen in der Arktis bergen ein unkalkulierbares ökologisches
Risiko. Die US-Regierung schätzt die Wahrscheinlichkeit für mindestens
einen größeren Ölunfall auf 75 Prozent, wenn Shell vor der Küste Alaskas
Öl findet und diese Quelle innerhalb der kommenden Jahrzehnte
ausschöpft. Ein Unfall hätte in der sensiblen Region, in der
ausgelaufenes Öl kaum geborgen werden kann und sich extrem langsam
abbauen würde, katastrophale Umweltfolgen. Bereits die Ölsuche gefährdet
mit den Probebohrungen tausende Wale und Robben. Seismische Tests
führen unter Wasser zu einer Lärmbelastung, die für die Tiere zu einer
tödlichen Gefahr werden kann. Der Unterwasserlärm stört die
Kommunikation und Orientierung der Meeressäuger und kann sie aus ihren
bevorzugten Futtergebieten vertreiben. Greenpeace kämpft seit Jahren
dafür, dass Ölbohrungen in arktischen Gewässern verboten werden.
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