(BUP) Schleswig-Holsteins Energiewendeministerium warnt davor,
sogenannte Radium-Trinkbecher in den Verkehr zu bringen oder zu
erwerben. Radium-Trinkbecher, auch "Radon-Emanatoren" genannt, wurden
vor rund 100 Jahren in Deutschland zu medizinischen Zwecken verwendet;
die Gefäße sind teilweise auch heute noch in privaten Haushalten
vorhanden. Die angenommene gesundheitsfördernde Wirkung ist allerdings
widerlegt. Anlass ist, dass ein Schleswig-Holsteiner einen
Radium-Trinkbecher über den Internet-Dienst eBay gekauft hatte. Die
Behörden in Münster in Nordrhein-Westfalen erfuhren von diesem Geschäft,
ermittelten Namen und Anschrift des Käufers und verständigten die
Strahlenschutzbehörde in Kiel. Diese stellte den Becher in der Wohnung
des Käufers sicher. Wegen der zu hohen Strahlenbelastung, die von dem im
Gefäß enthaltenen Strahler ausgeht, wird dieses nun der
schleswig-holsteinischen Sammelstelle für radioaktive Abfälle in
Geesthacht übergeben. Der Käufer zeigte sich einsichtig.
Nach
Angaben des für den Strahlenschutz zuständigen Ministeriums ist davon
auszugehen, dass die Radioaktivitätsmenge jedes einzelnen Bechers immer
noch so hoch ist, dass sie die Freigrenze der Strahlenschutzverordnung
für den genehmigungsfreien Umgang deutlich überschreitet. Die Behörde
empfiehlt deshalb jedem heutigen Besitzer eines Radium-Trinkbechers,
diesen über das Energiewendeministerium ordnungsgemäß entsorgen zu
lassen. Keinesfalls dürften diese Gefäße zum Verkauf angeboten oder
käuflich erworben werden.
Besonders der florierende
Internet-Handel hat nach Angaben des Ministeriums dazu geführt, dass
auch in Bezug auf solche radioaktiv belasteten Apparaturen ein
Geschäftsfeld entstanden sei. Die Strahlenbelastung der Bevölkerung muss
jedoch so niedrig wie möglich gehalten werden. Deshalb unterliegt der
Umgang mit radioaktiven Quellen in Deutschland einer strengen
staatlichen Überwachung.
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