(BUP) Wegen historisch niedriger Wasserstände sollen zusätzliche Mengen
an Baggergut aus der Hamburger Stromelbe zur Tonne E 3 in die Nordsee
verbracht werden. Hamburg hat beantragt, bis zu einer weiteren Million
Kubikmeter Sediment verbringen zu dürfen. Damit erhöht sich die Menge
für das laufende Jahr auf höchstens zwei Millionen. Dies teilte das
Umweltministerium in Kiel mit.
Mit dem Ausbaggern der Stromelbe
wird die Zugänglichkeit des Hafens sichergestellt. "Die Probleme im
Hamburger Hafen für die Schifffahrt sind akut: Deswegen hilft
Schleswig-Holstein Hamburg", sagte Minister Habeck. Die
Baggergutverbringung geht auf ein verlängertes wasserwirtschaftliches
Einvernehmen der Landesregierung aus dem Jahr 2008 zurück.
Dieses
Jahr führt die Elbe jedoch historisch wenig Wasser, so dass es zu
überproportional hohen Sedimentationsraten im gesamten Hamburger Hafen
kommt. Für die erhöhte Menge an Baggergut sind nun zwei Schiffe in
Hamburg notwendig.
"Mit den zusätzlichen Mengen für dieses Jahr
ist wird die 2008 genehmigte Gesamtmenge von 6,5 Millionen Kubikmetern
damit noch nicht erreicht.", sagte der Umweltminister. Bis Ende 2015
werden aber bereits 5 Millionen Kubikmeter verbracht sein. ""Es wird
höchste Zeit für eine nachhaltige Lösung für die Tideelbe"", mahnte
Minister Habeck. Diese müsse Strombau- und Sedimentmanagementmaßnahmen
sowie die Schadstoffreduzierung aus dem Einzugsgebiet umfassen. "Einen
wichtigen ersten Schritt haben wir mit dem gerade abgeschlossenen
Dialogprozess zwischen Behörden- und Interessenvertretern getan. Jetzt
gilt es, diesen vielversprechenden gemeinsamen Weg zügig weiter zu
gehen." Die Ergebnisse des Dialogprozesses müssten schnellstmöglich
ausgewertet und beständige Lösungen im Rahmen einer vertrauensvollen
Zusammenarbeit entwickelt und umgesetzt werden.
Hamburg und
Schleswig-Holstein hatten 2013 eine Vereinbarung für eine
Übergangslösung im Umgang mit dem Schlick aus dem Hamburger Hafen
getroffen, die ein im Jahr 2008 erteiltes Einvernehmen fortsetzt.
Allerdings hatte sich 2013 die HPA erstmals verpflichtet, pro Kubikmeter
Baggergut, das in die Nordsee verbracht wird, zwei Euro an
Schleswig-Holstein zu zahlen. In den Jahren zuvor wurde Schlick aus dem
Hafen ebenfalls verbracht, allerdings ohne Gegenleistung. Die Zahlungen
sollen den Grundstock einer neuen Stiftung Nationalpark Wattenmeer
bilden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen