2. Januar 2015

Zukunft ohne Braunkohle: „Heimat darf nicht auf Reisen gehen“

(BUP) Die Mibrag transportiert ihre Braunkohle aus dem Tagebau Profen in Sachsen-Anhalt in andere Regionen: zum einen nach Tschechien und zum anderen in das Braunkohlekraftwerk Buschhaus in der Nähe von Helmstedt. Die energiepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dorothea Frederking, sieht das Argument der regionalen Wertschöpfung in der Region ad absurdum geführt:

„Allein im Jahr 2012 wurden mindestens 200.000 Tonnen Braunkohle aus Profen nach Tschechien geliefert. Ab dem Jahr 2013 sollte jährlich Kohle in gleicher Größenordnung nach Buschhaus geliefert werden. Da die Kohle aus Profen also nicht nur für das Kraftwerk Schkopau hier in Sachsen-Anhalt eingesetzt wird, wird der Tagebau bald ausgekohlt sein. Der Tagebaubetreiber Mibrag wird dann sein betriebswirtschaftliches Eigeninteresse durchsetzen und einen weiteren Tagebau Lützen aufzuschließen wollen. Solch eine Expansion widerspräche aber jedweder gesamtgesellschaftlicher Vernunft, da die Mibrag so noch mehr Lebensgrundlagen zerstören würde. Es wäre skandalös, wenn Menschen allein für den Profit der Mibrag ihre Heimat verlieren und diese Heimat in Form von Braunkohle auf Reisen geht. Mit Allgemeinwohlinteresse, das im Bundesberggesetz gefordert ist, hat das nichts zu tun."

„Die Energiewirtschaft ist im Aufbruch. Das zeigen auch die Aktivitäten zweier großer Energiekonzerne: Vattenfall will seine Braunkohlesparte verkaufen – E.ON will seine auslagern. Das Ende der klima- und gesundheitsschädlichen Kohle hat begonnen! Diesem Trend muss sich auch Sachsen-Anhalt anschließen. Was wir jetzt brauchen, sind Kombi-Kraftwerke mit Sonnen- und Windenergie sowie Speichern. Nur dies stellt die permanente Versorgung mit Erneuerbaren Energien sicher. Nur dies gewährleistet Netzstabilität."

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