(BUP) Die Mibrag transportiert ihre Braunkohle aus dem Tagebau Profen in
Sachsen-Anhalt in andere Regionen: zum einen nach Tschechien und zum
anderen in das Braunkohlekraftwerk Buschhaus in der Nähe von Helmstedt.
Die energiepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN, Dorothea Frederking, sieht das Argument der regionalen
Wertschöpfung in der Region ad absurdum geführt:
„Allein im Jahr
2012 wurden mindestens 200.000 Tonnen Braunkohle aus Profen nach
Tschechien geliefert. Ab dem Jahr 2013 sollte jährlich Kohle in gleicher
Größenordnung nach Buschhaus geliefert werden. Da die Kohle aus Profen
also nicht nur für das Kraftwerk Schkopau hier in Sachsen-Anhalt
eingesetzt wird, wird der Tagebau bald ausgekohlt sein. Der
Tagebaubetreiber Mibrag wird dann sein betriebswirtschaftliches
Eigeninteresse durchsetzen und einen weiteren Tagebau Lützen
aufzuschließen wollen. Solch eine Expansion widerspräche aber jedweder
gesamtgesellschaftlicher Vernunft, da die Mibrag so noch mehr
Lebensgrundlagen zerstören würde. Es wäre skandalös, wenn Menschen
allein für den Profit der Mibrag ihre Heimat verlieren und diese Heimat
in Form von Braunkohle auf Reisen geht. Mit Allgemeinwohlinteresse, das
im Bundesberggesetz gefordert ist, hat das nichts zu tun."
„Die
Energiewirtschaft ist im Aufbruch. Das zeigen auch die Aktivitäten
zweier großer Energiekonzerne: Vattenfall will seine Braunkohlesparte
verkaufen – E.ON will seine auslagern. Das Ende der klima- und
gesundheitsschädlichen Kohle hat begonnen! Diesem Trend muss sich auch
Sachsen-Anhalt anschließen. Was wir jetzt brauchen, sind
Kombi-Kraftwerke mit Sonnen- und Windenergie sowie Speichern. Nur dies
stellt die permanente Versorgung mit Erneuerbaren Energien sicher. Nur
dies gewährleistet Netzstabilität."
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