(BUP) Kasek: Handeln der Staatsregierung im Bereich Klimaschutz erinnert
an letzte Stunden der Mannschaft auf der Titanic. Nach der Auswertung
der Wetterdaten für das Jahr 2014 fordert Jürgen Kasek,
Landesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen, ein
entschiedeneres Vorgehen beim Klimaschutz in Sachsen:
"2015 wird
ein entscheidendes Jahr für den Klima- und Umweltschutz. Auf
internationaler Ebene soll sowohl das Milleniumprogramm fortgeschrieben,
als auch neue Klimaschutzziele in Paris vereinbart werden. Es ist daher
unverständlich, dass die sächsische Staatsregierung die Notwendigkeit
des Handelns trotz der Prognosen des staatlichen sächsischen Landesamtes
für Umwelt und Geologie immer noch nicht erkannt hat. Bereits jetzt
werden die Folgen des Klimawandels deutlich: häufigerer Starkregen, mehr
lokale Überschwemmungen, gleichzeitig längere Trockenheit. 2014 war
europaweit das wärmste Jahr seit mehr als 500 Jahren, die
Niederschlagsmenge in Sachsen war unterdurchschnittlich."
"Bei
ungebremster Entwicklung werden die wirtschaftlichen Schäden des
Klimawandels die Kosten von Klimaschutz und Klimaanpassung um Milliarden
übersteigen. Dennoch verbrauchen wir mehr Strom und stoßen mehr
klimaschädliches Kohlendioxid aus. Seit 1998 sind die CO2-Emissionen in
Sachsen um etwa 25 Prozent gestiegen und der Pro-Kopf-Ausstoß ist ein
Drittel höher als im Durchschnitt der Bundesrepublik. Das Handeln der
Staatsregierung im Bereich Klimaschutz erinnert an die letzten Stunden
der Mannschaft auf der Titanic."
"Was Sachsen braucht, sind
verpflichtende Ziele im Bereich Klimaschutz, die durch ein
entsprechendes Gesetz sichergestellt werden müssen. So muss auch im
Bereich Verkehr ein Umdenken in der Regierung stattfinden: weg vom
Straßenbau hin zur Stärkung von Bus und Bahn bei deutlicher Reduzierung
des KfZ-Verkehr."
"Ein Ausstieg aus der Braunkohleverstromung ist alternativlos.
Wirtschaftlich
betrachtet, macht das Festhalten an der Braunkohle bereits jetzt keinen
Sinn mehr. Weiterhin müssen energieintensive Unternehmen an den Kosten
der Energiewende und Verbraucher an den sinken Börsenstrompreise
beteiligt werden. Der dringend notwendige Strukturwandel in den
Braunkohleregionen wird gerade verschlafen - mit gravierenden Folgen.
Insgesamt kommt das Klima- und Energieprogramm des Freistaates über
einen Prüf- und Beobachtungsbericht nicht hinaus. Die Landesregierung
verspielt gerade Sachsens Zukunft."
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