(BUP) Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im hessischen Landtag nimmt
den Besuch eines ehemaligen Mitarbeiters des Bundesumweltministeriums
(BMU) bei der hessischen SPD-Fraktion zum Anlass, erneut ihre
Verwunderung über Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD)
auszudrücken. „Frau Hendricks hat im Interview der tageszeitung (taz)
gesagt, sie erteile nur den politisch für den Atomausstieg
Verantwortlichen eine Aussagegenehmigung für den
Biblis-Untersuchungsausschuss des hessischen Landtages, nicht aber
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fachebene des BMU – dabei muss
doch gerade aufgeklärt werden, inwieweit sich die damalige
Bundesregierung bei der Handhabung der AKW-Stilllegung über Warnungen
der Fachebene hinweggesetzt hat“, erläutert der Obmann der GRÜNEN im
Untersuchungsausschuss, Frank Kaufmann.
„Wir erwarten von der
Bundesebene, dass sie die parlamentarische Aufklärung in Hessen nicht
weiter behindert“, so Kaufmann weiter. Alle Fraktionen im
Untersuchungsausschuss haben gemeinsam den Ausschussvorsitzenden
gebeten, auf das BMU einzuwirken, damit es dem ehemaligen Leiter der für
Atomaufsicht zuständigen Arbeitsgruppe Reaktorsicherheit I/3 im BMU,
Gerrit Niehaus, doch noch eine Aussagegenehmigung erteilt. „Dass die
SPD im Landtag nun das Gespräch mit einem früheren Mitarbeiter des BMU
sucht und darüber die Presse, aber nicht die anderen im
Untersuchungsausschuss vertretenen Fraktionen informiert, nehmen wir
zur Kenntnis. Aus unserer Sicht wäre der Untersuchungsausschuss der
geeignetere Ort für die Aufklärung.“
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