2. April 2014

Walschützer begrüßen Walfangverbot für Japan

Hagen (ots) - Am Montag hat der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag verbindlich entschieden, dass Japan nicht mehr aus wissenschaftlichen Gründen den Walfang im Schutzgebiet der Antarktis betreiben darf.

In der Urteilsbegründung heißt es, dass der Gerichtshof mit zwölf gegen vier Stimmen entschieden hat, dass Japan mit seinem Walfangprogramm JARPA II nicht in Übereinstimmung mit dem internationalen Übereinkommen zur Regelung des Walfangs handelt und dass Japan gegenüber jede Bewilligung zu widerrufen ist, eine Lizenz diesbezüglich zu gewähren. Das Urteil ist ohne Berufungsmöglichkeit für Japan endgültig. Allerdings gilt der Gerichtsentscheid nur für das australische und neuseeländische Walschutzgebiet in der Antarktis. Es wird von Walschutz-Organisationen vermutet, dass Japan nun seine schon bisherigen Walfangaktivitäten im Nord-Pazifik ausweitet.

Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) begrüßte die von Tierschützern lang ersehnte Entscheidung. WDSF Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Nachdem Japan jahrzehntelang Wale ausgerottet hat, hoffen wir, dass ein internationales Umdenken stattfindet und andere Walfangnationen sich ebenfalls an die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs halten und der Walfang weltweit gestoppt wird."

Das WDSF fordert, dass auf der anstehenden Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) ebenso der Kleinwalfang weltweit verboten wird. Immer noch gäbe es Schlupflöcher die durch die verbliebenen Walfangstaaten Grönland, die Färöer-Inseln, Island, Norwegen und Japan genutzt würden. Tausende von Delfinen und andere Kleinwale würden alljährlich zum angeblichen Eigenbedarf getötet, heißt es vom WDSF. Alleine auf den Färöer-Inseln im europäischen Nordostatlantik waren im letzten Jahr 1.534 Meeressäugern grausam und blutig an den Stränden der autonomen Inselgruppe abgeschlachtet worden.

Ortmüller: "Wenn die fünf Walfangstaaten nicht umgehend ihre gesamte Waljagd stoppen und weiterhin internationale Gesetzeslücken nutzen, sind sämtliche Wale und Delfine in ihrer Existenz bedroht. Kein Mensch muss in diesen zivilisierten Staaten noch hungern und ist demnach auch nicht auf den Walverzehr angewiesen. Das Walfleisch ist zudem gesundheitsgefährdend mit Quecksilber, PCB und DDT-Giften verseucht."

Morgen will US-Präsident Obama über US-Sanktionen aufgrund des erneut aufgenommen Walfangs durch Island entscheiden.

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