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5. April 2014
LobbyControl fordert Maßnahmen gegen Meinungsmache an Schulen + Zum Start der Bildungsmesse didacta präsentiert der Verein Problemfälle im Live-Blog
Köln, 25. März 2014. Zum heutigen Start der Bildungsmesse didacta kritisiert LobbyControl die Einflussnahme auf den Unterricht, der insbesondere von Unternehmen und Verbänden professionell organisiert wird. Diese Einflussnahme auf das Bildungssystem ist auch auf der Bildungsmesse didacta zu beobachten, die in diesem Jahr in Stuttgart stattfindet. Auf der Liste der Aussteller finden sich viele Unternehmen und Verbände, die ihre Inhalte in die Schulen tragen. Einige davon sind in der Vergangenheit durch fragwürdige Aktivitäten an Schulen aufgefallen.
Ein Team von LobbyControl ist heute auf der Bildungsmesse und wird Beispiele für Marketing und Meinungsmache an Schulen sammeln. Die Ergebnisse werden ab ca. 12.00 Uhr in einem Live-Blog auf der Webseite von LobbyControl veröffentlicht: www.lobbycontrol.de/didacta .
„Meinungsmache und Marketing sind an Schulen keine Ausnahme mehr. Kinder und Jugendliche als Wähler und Konsumenten von morgen werden zum Ziel umfassender Lobby- und Marketingstrategien. Die Politik muss wirksame Maßnahmen gegen diese Aktivitäten an Schulen ergreifen“, fordert Felix Kamella.
LobbyControl hat sich im letzten Jahr ausführlich mit der Problematik beschäftigt und untersucht, mit welchen Methoden Einfluss auf den Unterricht genommen wird und welche Motive dahinter stecken. Das Ergebnis hat LobbyControl in einem Diskussionspapier öffentlich gemacht. Es zeigt: Der Weg in die Schulen wird professionell organisiert. Unternehmen stellen ganze Unterrichtseinheiten bereit, private Stiftungen sind an der Erarbeitung von offiziellen Schulbüchern beteiligt und einseitige „Experten“ gestalten an Stelle des Lehrers einzelne Unterrichtsstunden. Felix Kamella, der Autor des Papiers: „Diese Einflussnahme gefährdet eine umfassende und kontroverse Auseinandersetzung im Unterricht, auf deren Grundlage sich die Schülerinnen und Schüler eine eigene Meinung bilden können. Schulen werden so für die Meinungsmache einzelner Interessengruppen instrumentalisiert.“
LobbyControl fordert die Politik auf, Meinungsmache an Schulen entgegenzuwirken und schlägt u.a. die verpflichtende Offenlegung der Finanzierung von externem Unterrichtsmaterial und die Einrichtung einer staatlichen Monitoringstelle vor. Werbung und als Sponsoring verdeckte Werbung muss an Schulen umfassend verboten werden.
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