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26. April 2014
EU wird nur mit Erneuerbaren Energien unabhängig + Greenpeace warnt zum Tusk-Merkel-Treffen vor energiepolitischen Kurzschlüssen
Berlin, 25. 4. 2014 – Für Energieunabhängigkeit durch den konsequenten Ausbau Erneuerbarer Energien demonstrieren heute Greenpeace-Aktivisten vor dem Kanzleramt zum Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem polnischen Staatspräsidenten Donald Tusk in Berlin. Merkel und Tusk sprechen über Energiesicherheit angesichts der aktuellen Entwicklung in der Ukraine. Tusk hat eine Europäische Energieunion angeregt, die auf fossile Energien und Fördertechnologien wie Fracking setzt. Vor diesem Weg warnen die Umweltaktivisten mit einer Erdkugel von fünf Metern Durchmesser und fordern mit einem Protestplakat: „Energieunabhängigkeit durch Erneuerbare!“ „Die EU kann sich langfristig nur mit Erneuerbaren Energien unabhängig machen von Energieimporten. Tusks Forderungen sind energiepolitische Kurzschlusshandlungen, die Europa auf Kosten des Klimas weg von einer erneuerbaren Zukunft lenken“, sagt Karsten Smid, Energieexperte von Greenpeace.
Die Ukraine-Krise hat eine Diskussion über Wege aus der Abhängigkeit von russischen Energieimporten entfacht. Schon heute steigern Investitionen in Europas Windparks und Solaranlagen die Energieunabhängigkeit des Kontinents. Doch statt die Unabhängigkeit durch den engagierten weiteren Ausbau der Erneuerbaren zu stärken, bremst die Politik eher. Für die europäischen Energie- und Klimaziele bis zum Jahr 2030 schlägt die EU-Kommission bislang einen enttäuschend niedrigen Anteil der Erneuerbaren am Energiemix von „mindestens 27 Prozent“ vor. „Europa muss jetzt den Ausstieg aus schmutziger fossiler Energie und gefährlicher Atomkraft einleiten. Die Staatschefs müssen sich auf ehrgeizige Ausbauziele für Erneuerbare Energien verständigen“, so Smid.
Erneuerbare Energien befreien von doppelter Abhängigkeit
In Europas bisheriger Energieversorgung geht es um eine doppelte Abhängigkeit: von Rohstoffimporten, aber auch von Energiekonzernen. Erneuerbare Energien können Europa aus beiden Abhängigkeiten befreien. Anders als der Kauf von Erdöl oder Erdgas ist etwa die Investition in eine Solaranlage eine nachhaltige Investition in die Zukunft. Die Wertschöpfung verbleibt auch künftig beim Besitzer. Zudem wird dieser weniger abhängig von einem Energiekonzern.
Vor zwei Wochen erst haben die weltweit führenden Klimawissenschaftler den dritten Teil ihres Berichts zu Wegen aus der Klimakrise vorgestellt. Darin stellen die Wissenschaftler fest: Die Umstellung auf Erneuerbare Energien ist technisch möglich und sie bremst das Konsumwachstum nur minimal ab. Zugleich stellen sie die Energieunabhängigkeit und Luftreinhaltung als zusätzliche Vorteile heraus. Die EU-Staatschefs diskutieren bei einem Treffen Mitte Juni das nächste Mal offiziell über die energiepolitische Zukunft Europas. Greenpeace fordert drei ambitionierte und verbindliche 2030-Ziele: eine Minderung der innereuropäischen Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent, ein Ausbauziel von 45 Prozent für Erneuerbare Energien und eine Senkung des Energieverbrauches um 40 Prozent.
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