Zwangsräumung für A100 in Berlin-Neukölln hat begonnen – Großer Polizeieinsatz am Widerstandsbaumhaus gegen die A100

Heute Mittag hat die Räumung des Geländes in Berlin Neukölln begonnen,
auf dem die Protestpappel gegen die Stadtautobahn A100 steht. Die
Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort und hat die rund 100
UnterstützerInnen, die sich dort versammelt haben, inzwischen
aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Das Baumhaus in der Pappel ist
zurzeit jedoch weiterhin von mehreren A100-GegnerInnen besetzt. Ein
Hubwagen der Polizei ist im Einsatz.
Aktive aus dem Bündnis
„A100 stoppen“ hatten den Baum gemeinsam mit ROBIN WOOD-AktivistInnen
Anfang Januar 2013 besetzt. ROBIN WOOD gehört zum Aktionsbündnis und
fordert, den Weiterbau der verkehrspolitisch unsinnigen und überteuerten
Stadtautobahn sofort zu beenden.
„Der Weiterbau der A100 ist
nur mit Zwangsmitteln gegen die AnwohnerInnen durchsetzbar. Das zeigt
das heutige Vorgehen von Polizei und Senatsverwaltung“, sagt ROBIN
WOOD-Aktivist Alexander. „Unser Widerstand gegen die A100 und gegen eine
Verkehrspolitik, die nur die Interessen der Bau- und Autolobby bedient,
wird ungebrochen weitergehen.“
Die Verlängerung der
Stadtautobahn ist Ausdruck einer rückwärtsgewandten, autofixierten
Verkehrspolitik, die an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbeigeht.
Mehr als die Hälfte der Berliner Haushalte ist ohne Auto mobil, Tendenz
steigend.
Allein für den 16. Teilabschnitt von Neukölln bis zum
Treptower Park sollen zahlreiche Wohnhäuser mit Hunderten Wohnungen
zerstört werden.
Innerstädtische Grünflächen mit rund 300 Kleingärten gehen verloren, ebenso mehrere Hundert Bäume.
Bedroht sind auch die Häuser in der Beermannstraße. Den MieterInnen
wurde für dieses Jahr gekündigt. Die ersten sollen schon im Juni raus,
obwohl Bauarbeiten auf Höhe der Beermannstraße noch lange nicht absehbar
sind. Die AnwohnerInnen werden aus ihrem Kiez verdrängt, preiswerter
Wohnraum wird vernichtet.
„Die Wut ist groß“, sagt ROBIN
WOOD-Aktivist Alex, „die geplante Trasse des 16. und 17. Bauabschnitts
ist lang, und die Skandale zum Thema Bauzeit und -kosten werden auch bei
diesem Großprojekt nicht ausbleiben.“ Planmäßig soll die Bauzeit allein
des 16. Abschnitts bis
2022 dauern.
Das Baumhaus ist bis
heute ein wichtiger sozialer Ort des Widerstands gewesen. Jetzt wird
sich der Widerstand neue, weitere Orten suchen. Das Großprojekt A100
wird noch auf viele Jahre ein hochbrisantes Thema in der Stadt bleiben.
Mehr Infos:
Hier finden Sie das Baumhaus gegen die A100. Stadtplan:
http://bit.ly/1iZxubj
ROBIN WOOD-PM zur A100 vom 30.1.2014: http://t.co/cDURyferzt
www.robinwood.de
und www.A100stoppen.de
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