Deutsche Umwelthilfe testet 56 Wertstoffhöfe in sechs Bundesländern
Berlin, 3.12.2013: Öffentliche Wertstoffhöfe erschweren Verbrauchern die Rückgabe ihrer ausgedienten Energiesparlampen und Bauschaumdosen. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) nach Testbesuchen bei insgesamt 56 kommunalen Sammelstellen in 6 Bundesländern. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation kritisierte kundenunfreundliche Öffnungszeiten, das überwiegende Fehlen von Hinweisschildern sowie widersprüchliche oder falsche Aussagen von Mitarbeitern zur Entsorgung von Energiesparlampen und Bauschaumdosen.
Weil alte Energiesparlampen kleine Mengen Quecksilber und gebrauchte Bauschaumdosen den gesundheitsgefährdenden Reststoff Isocyanat enthalten, müssen sie getrennt gesammelt und umweltgerecht entsorgt werden. „Kommunale Sammelstellen sollten es dem Bürger leicht machen, schadstoffhaltige Abfälle korrekt zu entsorgen. Offenkundig bestehen für den Verbraucher jedoch erhebliche Hürden, restentleerte Bauschaumdosen oder ausgediente Energiesparlampen dort abzugeben“, kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Er betonte, dass ein mangelhaftes Serviceangebot Verbraucher dazu veranlassen könnte, schadstoffhaltige Produkte in den Hausmüll zu werfen, statt sie ordnungsgemäß zu entsorgen.
Die Mitarbeiter der getesteten Wertstoffhöfe informierten die Kunden nur in Ausnahmefällen eigenständig über den Sonderabfallstatus und die Getrenntsammlung von Bauschaumdosen und Energiesparlampen. In Einzelfällen verweigerten Mitarbeiter trotz mehrfacher Nachfragen die Auskunft. Auch war die Abgabe von Energiesparlampen und Bauschaumdosen nicht in allen Sammelstellen möglich, obwohl die Rücknahme im Vorfeld telefonisch ausdrücklich bestätigt worden war. „Widersprüchliche Aussagen zu Entsorgungsmöglichkeiten schadstoffhaltiger Abfälle frustrieren die Bürger. Wer sich aber schlecht beraten fühlt, der meidet Wertstoffhöfe irgendwann“, sagt der DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
Knapp 75 Prozent der getesteten Wertstoffhöfe zeigten sich gegenüber Berufstätigen wenig serviceorientiert. Viele hatten wochentags nur bis 17 Uhr und samstags nur 14-tägig geöffnet. Bei über 50 Prozent der Sammelstellen fehlten selbsterklärende Ausschilderungen für den Fall, dass Mitarbeiter nicht verfügbar sind. Die DUH fordert die kommunalen Spitzenverbände in Deutschland auf, das Servicekonzept von Wertstoffhöfen zu verbessern und ihre Mitarbeiter entsprechend zu schulen. Nur ein guter Kundenservice garantiert, dass Bürger wieder kommen und ihre Abfälle sachgerecht entsorgen. Die DUH kündigte weitere regelmäßige Kontrollen bei kommunalen Sammelstellen an.
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