2. Dezember 2013

Ölförderung gefährdet das Grundwasser in der Region Kiel!



- Eine erneute Erdölförderung in der Region Kiel beabsichtigen die Konzerne RWE Dea AG und die kanadische PRD Energy GmbH. Es geht um Fördergebiete im Schwedeneck, in Preetz, in Plön-Ost, dem nördlichen Teil der Probstei und dem Feld Gettorf, das u. a. nahezu das gesamte Stadtgebiet von Kiel durchzieht. RWE Dea bestritten auf einer Veranstaltung in Surendorf, dass sie das umweltschädliche Fracking als Fördermethode einsetzen wollen. Aber es stellte sich heraus, dass sie es nur anders nennen, denn es gibt überall Protest gegen die neuartigen Fördermethoden. Die von ihnen geplante Ölförderung bedeutet neben einem Wasserverbrauch von Milliarden Liter auch den Einsatz von Chemikalien, Mikroorganismen und CO2 bei der Förderung und der sog. „Entölung“.
- Das bringt extreme Gefahren für die Umwelt und insbesondere für das Kieler Trinkwasser mit sich, das sich aus demselben Territorium wie das Öl speist. Die Ölförderungen stehen in keinem Verhältnis zum möglichen Qualitätsverlust des Trinkwassers und zur Versorgungssicherheit für 100tausende Menschen in der Kieler Region.

- Demokratische Mitspracherechte für die Bürgerinnen und Bürger, die betroffenen Gemeinden, die Stadt Kiel, den Kreis Rendsburg-Eckernförde und auch für das Land Schleswig-Holstein sind nach herrschendem Recht nicht vorgesehen. Auf der Grundlage eines veralteten Bundesberggesetzes hat das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie die Claim-Absteckung für diese Fördergebiete in der Region Kiel ab dem 1.4.2013 für 4 Jahre bewilligt. Trotz erheblicher naturschutzfachlicher Bedenken des Landes Schleswig-Holstein bereitet RWE Dea einen Betriebsplan für die Ölförderung vor.

- Aber es entwickelt sich überall der Widerstand gegen die Ölförderungspläne, so vor kurzem bei der Vorstellung von RWE Dea im Schwedeneck. Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde äußerten ihr Misstrauen gegen die Ölförderung und lehnen Fracking ab. Viele fürchten auch um den Tourismus.

- Inzwischen hat sich die Aktionsgemeinschaft „Stoppt Fracking im Großraum Kiel – für eine postfossile Zukunft!“ gegründet, die die Unsinnigkeit dieser Ölförderpläne in Hinblick auf eine umweltfreundliche Zukunft herausstellt und für den Umbau auf erneuerbare Energien wirbt.
Hansjürgen Schulze von der Aktionsgemeinschaft sagte zur geologischen Beschaffenheit: "Der ölhaltige jurassische Dogger liegt in durchschnittlich 2.000 Metern Tiefe, das Wasser mehr als tausend Meter höher. Angeblich sichert eine undurchlässige Schicht auch nach Rissbildung das Wasser gegenüber dem Öl. Die nach oben führenden Ölleitungen seien durch Mehrfach-Ummantelungen zuverlässig vom Grundwasser getrennt. Zumindest stützen die Konzerne darauf ihre Behauptung von der Ungefährlichkeit ihres Chemie-Coctails. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus, auch gibt es weitere Gefahrenmomente (vor allem Flow back, Erdbeben), die von der Landesregierung nicht berücksichtigt werden."

- Die Stadt Kiel hat die bestehenden Gefahren für die Trinkwasserversorgung bisher noch gar nicht wahrgenommen. Eine Verschmutzung des ca. 6.000 Jahre alten Kieler Trinkwassers durch Förderung fossilen Öls wäre eine Katastrophe.

- Die Klimaschutzstadt Kiel ist gerade erst auf dem Weg, sich von fossilen klimaschädlichen Energien zu verabschieden. Ein neues Kohlekraftwerk soll nicht gebaut werden, auch wenn dies für beteiligte Energiekonzerne schmerzliche Gewinneinbußen hat. Die Notwendigkeit auf die fossilen Brennstoffe zu verzichten, ist angesichts des Klimawandels, wie auch der knapper werdenden fossilen Ressourcen dringend nötig.

- Wir wollen auf einer Veranstaltung am 4.12.2013 um 19 Uhr in der Pumpe über die Gefahren und die Hintergründe der beabsichtigten Ölförderung informieren. Für den BUND Schleswig-Holstein spricht Claudia Bielfeldt. Als Referenten haben wir Hansjürgen Schulze und Jens Ristedt von der Aktionsgemeinschaft "Stoppt Fracking im Großraum Kiel - für eine postfossile Zukunft!" eingeladen. Wir informieren über die neuen Techniken und die damit verbundenen Gefahren für Mensch und Natur. Wie können wir uns gegen die Ölförderung und Fracking wehren?



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