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23. Dezember 2013
Achtung: Weihnachtsgänse aus Stopfmast + VIER PFOTEN warnt vor Gänse- und Entenfleisch aus der Stopfleberproduktion
Bremen / Kiel / Hamburg, 20. Dezember 2013 – VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz warnt zur Weihnachtszeit vor Gänse- und Entenfleisch aus der Stopfmast. Wer im Supermarkt Gänse- oder Entenfleisch kauft, sollte vorher im Internet auf die „Positivliste“ von VIER PFOTEN sehen. Dort sind Firmen aus Ungarn und Polen, den beiden europäischen Hauptproduktionsländern für Gänse und Entenfleisch, verzeichnet, die komplett auf Stopfmast, Lebendrupf und Käfighaltung verzichten.
In Deutschland ist die Stopfmast verboten, nicht aber der Verkauf von Stopfmast-Produkten. Die großen deutschen Supermarktketten haben sich verpflichtet, kein Geflügelfleisch aus Stopfmast zu verkaufen. VIER PFOTEN entdeckte bei einer aktuellen Supermarkt-Recherche dennoch in zwei deutschen Märkten verdächtiges Gänse- und Entenfleisch. Der „Zimmerman Sonderposten“ in Bremen (Waller Heerstraße 101) verkauft Fleisch aus einem Schlachthof der ungarischen Firma Integrál Zrt., der seit Jahren mit Stopfmast in Verbindung zu bringen ist. Und der Citti-Markt in Kiel (Mühlendamm 1) verkauft Entenfleisch von Hungerit Zrt. Hungerit ist einer der bedeutendsten Züchter von Fettgänsen- und Entenrassen für die Stopfleberproduktion und Produzent von Stopfmast-Produkten in Ungarn. VIER PFOTEN hat die Geschäftsführer von Zimmermann und Citti schriftlich aufgefordert, das verdächtige Fleisch aus ihrem Sortiment zu nehmen.
„Alle Jahre wieder entdecken wir bei unseren Recherchen verdächtiges Fleisch in den Regalen einzelner Supermärkte. Die Verbraucher haben keine Chance, Fleisch als Stopfmast-Produkt zu erkennen, denn es gibt in der EU keine Kennzeichnungspflicht“, kritisiert Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany von VIER PFOTEN. Natürlich können Firmen, die Stopfleber produzieren, parallel auch Gänse und Enten ohne Stopfen mästen – aber ohne Kennzeichnung und Kontrollen stehen die Produkte der Firmen unter Verdacht. „Wer tierfreundlich essen will, findet im Internet viele Rezepte für leckere pflanzliche Weihnachtsbraten aus Tofu oder Seitan“, sagt Dr. Martina Stephany.
Wer nicht auf Fleisch verzichten will, kann mithilfe der VIER PFOTEN Tierschutz-App den Barcode von Gänse- und Entenprodukten mit dem Smartphone einscannen und damit ihre Herkunft überprüfen. Supermärkte sollten Verantwortung übernehmen und ihre Produzenten überprüfen. VIER PFOTEN hat ein Zertifizierungs- und Kontrollsystem entwickelt, das sicherstellt, dass Tiere nicht gestopft oder lebendig gerupft wurden.
Bei der Stopfmast werden Gänse und Enten zumeist zwei- bis dreimal am Tag zwangsgefüttert. Dabei wird ihnen ein Rohr in die Speiseröhre eingeführt, große Mengen Futterbrei werden oft über ein Druckluftsystem in den Magen befördert. Mit der Zeit verfettet die Leber und vergrößert sich dabei um das Zehnfache. Am Ende der Mast ist die Leber der Gänse so groß, dass sie schwer atmen und sich kaum bewegen können. Daher ist Stopfmast in vielen europäischen Ländern verboten (Deutschland und Österreich, Tschechien, Dänemark, Finnland, Luxemburg, Norwegen, Polen, Irland, Schweden, Schweiz, Niederlande und Großbritannien). Eine verpflichtende Kennzeichnung von Gänse- oder Entenprodukten ist EU-weit jedoch nicht vorgeschrieben. Das heißt: Die Stopfleber wird als Delikatesse verkauft, die restlichen Einzelteile des minderwertigen Fleischs landen ohne Kennzeichnung der Herkunft in Supermärkten.
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