„Der
Kohleausstieg der Bundesregierung kommt viele Jahre zu spät, ist
deutlich zu langsam und mit Entschädigungen für vermeintlich entgangene
Gewinne darum ein fettes Geschenk an die Kohle-Industrie. Mit einem
Kohleausstieg, der erst 2038 abgeschlossen ist, und den Kohlekonzernen
per Vertrag Milliarden an Entschädigungen garantiert, wird das zunehmend
defizitäre Geschäft mit der Klimazerstörung in Deutschland auf Jahre in
die Zukunft zwangsverlängert", kritisiert Lorenz Gösta Beutin, Energie-
und Klimapolitiker der Fraktion DIE LINKE, die heutigen
Kabinettsbeschlüsse. Beutin weiter:
"Dieser Kohleausstieg
im größten Klimaverschmutzer-Land der Europäischen Union ist ein Bruch
des Pariser Klimaabkommens mit Ansage und ein fettes Geschenk an die
Kohlelobby. Will Deutschland, das historisch auf Platz 4 der weltweit
größten Klimasünder ist, einen fairen und klimagerechten Beitrag zur
Einhaltung des globalen 1,5-Grad-Limits der Erderwärmung leisten, muss
spätestens bis 2030 der letzte Kohlemeiler vom Netz gehen. Alles andere
ist Selbstbetrug und Betrug am Klima-Völkerrecht.
Die
Linke fordert für einen pariskonformen Kohleausstieg, dass dieser mit
der Abschaltung der 20 schmutzigsten Meiler sofort beginnt. Das Ende der
Kohleverstromung muss auf der Grundlage von blockscharfen
Restlaufzeiten und Reststrommengen passieren. Der Neubau von neuen
Kraftwerken muss verboten sein. Datteln 4 muss wieder vom Netz. Es
dürfen keine neuen Tagebaue mehr aufgeschlossen, Dörfer nicht mehr
abgebaggert werden.
Pauschale Stilllegungsprämien für die
Kraftwerkbetreiber lehnen wir ab, sie verlängern nur den Betrieb von
alten Dreckschleudern, Anlagenalter und Gewinnumfeld müssen zwingend
berücksichtigt werden. Es darf nur Steuergelder geben, wenn nachweislich
Zusatzkosten durch Schließungen von Kraftwerken und Tagebauen
entstehen. Beim Strukturwandel müssen die Menschen vor Ort viel stärker
einbezogen und die staatlichen Mittel von den Menschen vor Ort verwaltet
werden statt wie zu Wendezeiten milliardenteure Luftschlösser und
Versprechungen von blühenden Landschaften zu errichten."
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