Hamburg,
25. 6. 2020 - Eineinhalb Jahre nach dem Containerunglück der MSC Zoe
auf der Nordsee hat die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung heute in
Hamburg ihren Abschlussbericht vorgestellt. Das Frachtschiff hatte 342
Container im Januar 2019 auf See verloren. Deren Inhalt wurde
anschließend an der niederländischen und deutschen Nordseeküste
angespült. Laut Bericht ist es bei der MSC-Zoe aufgrund ihrer Übergröße
in Kombination mit den besonderen Strömungs- und Wellenbedingungen des
südlichen Wattenmeeres zu außergewöhnlich starken Belastungen auf das
Schiff gekommen. Hierfür war die Befestigung der Container nicht
ausgelegt. Es kommentiert Viola Wohlgemuth, Chemie-Expertin von Greenpeace.
“Die südliche Route durch das Wattenmeer ist für übergroße Containerschiffe unsicher. Um dort Unfälle mit diesen Schiffen zu vermeiden, muss diese Route für derartige Container-Riesen von der zuständigen Behörde gesperrt und stattdessen die nördlich verlaufende Route vorgeschrieben werden. Zudem müssen die Befestigungen für die Ladung nachgebessert und ein Ortungssystem für jeden Gefahrgut-Container vorgeschrieben werden. Mit diesen Systemen lassen sich havarierte Container zuverlässiger auffinden und bergen.
Behörden und Öffentlichkeit brauchen künftig klare Informationen über die Inhalte havarierter Container. Nur wenn Inhaltslisten veröffentlicht werden, lassen sich die Gesundheits- und Umweltrisiken solcher Unfälle abschätzen.”
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