Agrarministerin wälzt Verantwortung für ihre Versäumnisse auf Verbraucher ab
Stattdessen richtet sich das Ministerium
für Ernährung und Landwirtschaft auf der Grünen Woche mit einer
Marketingkampagne unter dem Slogan “Du entscheidest” an Verbraucherinnen
und Verbraucher: Sie werden aufgefordert, mit ihrem Einkaufsverhalten
für eine tiergerechte Haltung, den Erhalt der Artenvielfalt und den
Schutz des Klimas zu sorgen. „Frau Klöckner darf nicht von ihren
Versäumnissen als Ministerin ablenken, indem sie den Konsumenten die
Verantwortung für die Missstände in der Landwirtschaft zuschiebt“, sagt
van Aken.
Gezielte Förderung wäre mit zweckgebundener Tierwohl-Abgabe möglich
Tatsächlich beklagt die zuständige
Ministerin die anhaltend hohe Nachfrage nach Billigfleisch, lehnt es
aber ab, mit einer verpflichtenden Haltungskennzeichnung Klarheit für
Verbraucherinnen und Verbraucher zu schaffen. Und Klöckners
Aufforderung, mehr für Fleisch zu zahlen, damit die Haltungsbedingungen
sich verbessern, geht ins Leere: Es wäre ihre Aufgabe, sicher zu
stellen, dass das Geld der Verbraucher auch bei den landwirtschaftlichen
Betrieben ankommt. Gefördert werden sollten nur Landwirtinnen und
Landwirte, die in Ställe für mehr Tierwohl investieren wollen.
Greenpeace hat in einer Anfang dieser Woche veröffentlichten Studie
gezeigt (www.greenpeace.de/tierwohlabgabe), wie das mit einer zweckgebundenen Tierwohl-Abgabe von 50 Cent pro Kilo Fleisch möglich wäre.
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