„Die
Bundesrepublik hat die zweithöchste Erwerbstätigenquote in der EU,
lautet die vermeintliche Erfolgsmeldung. Schaut man genauer hin,
bröckelt die Fassade: Jeder fünfte Erwerbstätige in Deutschland ist
prekär beschäftigt und arbeitet im Niedriglohnbereich“, kommentiert
Susanne Ferschl, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE,
die heute vom Statistischen Bundesamt vorgestellte Sonderauswertung der
EU-Arbeitskräfteerhebung von Eurostat. Ferschl weiter:
„Die
Agenda-Reformen haben Anfang der 2000er Jahre den Arbeitsmarkt
großflächig dereguliert, aber nicht mehr Arbeit geschaffen. Durch Mini-
und Midijobs sowie unfreiwillige Teilzeitarbeit wurde das vorhandene
Arbeitsvolumen lediglich auf mehr Köpfe verteilt und die Beschäftigten
unter Lohndruck gesetzt. Wer nicht mitspielt, wird im Hartz-IV-System
sanktioniert. Das Ergebnis dieses ‚Förderns und Forderns‘ ist, dass
viele Menschen arm trotz Arbeit sind. Wir brauchen endlich eine Abkehr
von der unsäglichen Agenda-Politik und ihren verheerenden Auswirkungen.
Deswegen
setzt sich DIE LINKE für einen Mindestlohn von mindestens zwölf Euro,
eine Streichung der Ausnahmen sowie die Ausweitung der Kontrollen ein.
Darüber hinaus wollen wir, dass Beschäftigte von der ersten
Arbeitsstunde an in den Schutz der Sozialversicherung einbezogen werden.
Sachgrundlose Befristungen und Leiharbeit wollen wir eindämmen und
langfristig ganz abschaffen. Stattdessen wollen wir gute Arbeit für
alle.“
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