Berlin,
27. 11. 2018 – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will den Anteil
der Atomenergie am französischen Strommix deutlich langsamer senken als
bisher geplant. Erst im Jahr 2035, und damit zehn Jahre später als
gesetzlich beschlossen, soll der Atomanteil von heute 75 Prozent auf 50
Prozent reduziert sein, heißt es im heute von Macron vorgestellten
„Mehrjährigen Energieplan“. Das umstrittene AKW Fessenheim nahe der
deutschen Grenze soll 2020 geschlossen werden, so Macron. Mit der
Verzögerung des Atomziels droht Frankreich sein Ausbauziel für
Erneuerbare Energien für 2030 zu verfehlen. Bis dann sollten bislang 40
Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen. Frankreichs
CO2-Ausstoß steigt seit zwei Jahren. In Deutschland sind die Emissionen
seit 2009 nicht gesunken. Es kommentiert Stefan Krug, Leiter der Politischen Vertretung von Greenpeace:
Solange Angela Merkel und Emmanuel Macron stur an alten Großkraftwerken festhalten, bremsen sie den Ausbau erneuerbarer Energien und damit den dringend nötigen Beitrag ihrer Länder zum Schutz des Klimas. Die beiden größten europäischen Industrienationen Frankreich und Deutschland müssen die schmutzige und riskante Energieära aus Kohle und Atom gemeinsam hinter sich lassen und durch eine Partnerschaft für saubere Energien ersetzen. Die europäische Energiewende wird nur gelingen, wenn Frankreich und Deutschland den Ausbau von Solarenergie und Windkraft konsequent gemeinsam organisieren.“
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