„Sowohl Kanzlerin Merkel als auch
Vizekanzler Gabriel erkennen die Problemlage in der Türkei nicht, falls
sie es überhaupt wollen. Bei den Verhaftungen von Deniz Yücel und
anderen geht es nicht um ‚unverhältnismäßig harte‘ Entscheidungen, wie
sie es gestern verharmlosend genannt haben, sondern um grundfalsche,
demokratiefeindliche und menschenrechtswidrige Maßnahmen“, erklärt Jan
Korte, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. Korte
weiter:
„Wenn Merkel ein einziges Mal in ihrer Amtszeit ein deutliches
Zeichen in Richtung Erdogan aussenden möchte, sollte sie es jetzt
endlich tun. Von der Bundesregierung erwarten wir nicht noch mehr
affektierte Worte der Empörung, sondern konkreten Druck auf Erdogan zum
Schutz der inhaftierten Journalistinnen und Journalisten sowie der
unterdrückten Opposition. Dazu gehören Sanktionen gegen Erdogan und
Regierungsmitglieder und der längst überfällige Abzug der Bundeswehr aus
Incirlik. Wenn sich die EU nicht weiter von Erdogan erpressen lassen
will, muss sie sich außerdem endlich um die Schaffung von Ressourcen zur
menschenwürdigen Unterbringung von Flüchtlingen in der EU sowie einen
für alle Mitgliedsstaaten gerechten Verteil- und Finanzierungsschlüssel
kümmern.“
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