Anlässlich des Equal Pay Day erklären Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte, und Ulle Schauws, Sprecherin für Frauenpolitik:
Eine
Frau verdient durchschnittlich 16,26 Euro die Stunde, ein Mann dagegen
20,71 Euro. Das ist ungerecht und muss endlich ein Ende haben. Die
Bundesregierung kommt jetzt mit einem Entgelttransparenzgesetz daher,
das an der Lohnlücke kaum was ändern wird. Das ist eine große
Enttäuschung und nicht einmal ein erster Schritt. Ein Ende des Gender
Pay Gaps ist damit nicht in Sicht.
Denn
die geplanten Regelungen gelten längst nicht für alle Frauen. Auskunft
über das Entgelt von Kollegen erhalten nur Frauen, die in Betrieben mit
mehr als 200 Beschäftigten arbeiten. 60 Prozent der weiblichen
Beschäftigten haben also rein gar nichts von diesem Gesetz. Betrieben
ist es auch völlig frei gestellt, ob sie künftig ihre Entgeltstrukturen
auf Benachteiligungen überprüfen. Sie können, aber sie müssen nicht.
Dafür braucht es wahrlich kein Gesetz.
Am
Ende müssen die Frauen wieder selbst für ihr Recht auf Entgeltgleichheit
kämpfen, denn vor das Arbeitsgericht müssen sie alleine ziehen. Ein
wirklicher Schritt in die richtige Richtung wäre es, wenn die
Möglichkeit einer starken Verbandsklage gesetzlich geschaffen wird. Nur
so wird das Entgeltgleichheitsgebot tatsächlich durchgesetzt und nur so
werden Frauen wirklich effektiv unterstützt.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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