(BUP) Französische Supermarktketten haben eine
Selbstverpflichtungserklärung abgeschlossen, künftig weniger
Lebensmittel zu verschwenden. Brandenburgs Staatssekretärin für Europa
und Verbraucherschutz, Anne Quart, begrüßte diese am Freitag: „Die
freiwillige Vereinbarung muss sich zwar erst in der Praxis bewähren,
trotzdem ist Frankreich uns mit dieser Regelung einen Schritt voraus“,
sagte sie. Mit der Einsetzung eines Expertenausschusses und Abmachungen
mit Supermärkten zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen seien zwar
noch keine verbindlichen Regelungen geschaffen worden, aber sie seien
dennoch ein Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit in der
Lebensmittelindustrie.
Quart sagte: „Das Wegwerfen von
Nahrungsmitteln ist ein gesellschaftliches Problem, das nicht länger
ignoriert werden darf. In jedem Lebensmittel steckt auch ein immenser
Energieaufwand, der für die Produktion, den Transport, die Lagerung und
die Vermarktung der Produkte verbraucht wird. Wenn wir uns vor Augen
führen, dass ein großer Teil der Weltbevölkerung Hunger leidet, ist
Lebensmittelverschwendung außerdem eine gewichtige ethische Frage. Aber
bis auf die Absichtserklärung der großen Koalition, eine nationale
Strategie gegen Lebensmittelverschwendung zu erarbeiten, ist nichts
geschehen. Die Strategie steht immer noch aus. Hier sollten wir uns
Frankreich zum Vorbild nehmen.“
Allerdings gehöre auch zur
Wahrheit, dass 44 Prozent der Lebensmittel bei Restaurants,
Imbissketten und Caterern weggeworfen werden: „Hier sehe ich ein großes
Problem. Deshalb ist es gut, dass sich die Länder gemeinsam dafür stark
gemacht haben, hier Prioritäten zu setzen, und in diesem Bereich die
Verschwendung zu reduzieren. Außerdem haben wir auf der vergangenen
Konferenz der Verbraucherschutzminister einen Beschluss gefasst, die
Forschung zum Thema Lebensmittelverluste und -abfälle stärker zu
unterstützen. Nun ist aber der Bund gefordert.“
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