Zum
Start des internationalen Kongresses der Vieh- und Fleischwirtschaft in
Düsseldorf und dessen finanzielle Förderung durch das Bundesministerium
für Landwirtschaft und Ernährung erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:
Das
Landwirtschaftsministerium setzt weiterhin auf rücksichtslose
Exportorientierung der deutschen Vieh- und Fleischwirtschaft. Die
Mit-Finanzierung des Kongresses von rund 70.000 Euro rechtfertigt das
Ministerium mit der hohen Exportrelevanz der Veranstaltung. So macht die
Bundesregierung deutlich, wie sie Klientelpolitik zugunsten der
industriellen Fleischindustrie betreibt.
Anhaltend
niedrige Erzeugerpreise in der Fleisch- und Viehwirtschaft zeigen
jedoch, dass wir nicht nur in einer Konjunkturschwäche stecken, sondern
vor einer strukturellen Krise stehen. Hier hilft rücksichtslose
Exportorientierung auch nicht weiter. Die Preisspirale – zulasten auch
der Arbeitsbedingungen in der Branche – dreht sich weiter nach unten.
Leidtragend sind auch Bäuerinnen und Bauern in den Abnehmerländern
außerhalb der EU, die gegen die Preise der industriellen
Fleischindustrie nicht ankommen.
Jetzt
sind weitsichtige Strategien für Milch- und Schweineproduzenten gefragt
und kein Rückfall in einen Exportwahn. Die finanzielle Förderung der
Bundesregierung für diesen Kongress mit der Betonung der Bedeutung von
Fleischexport setzt ein falsches Zeichen.
Bündnis 90/Die Grünen Bundestag
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