Mit
ihrem Projekt „Becherheld – Mehrweg to go“ wirbt die DUH für
wiederverwendbare Alternativen zu Einwegbechern und für ein Ende der
Wegwerfmentalität – Die Umweltorganisation fordert eine Abgabe auf
Einwegbecher in Höhe von 20 Cent
Berlin, 2.9.2015:
Der seit Jahren zunehmende Wegwerftrend durch Coffee to go-Becher
vergeudet wertvolle
Ressourcen und belastet sowohl Umwelt als auch Klima. Die Deutsche
Umwelthilfe (DUH) präsentiert mit ihrer heute gestarteten Kampagne
„Becherheld – Mehrweg to go“ Lösungen, die dazu beitragen, den hohen
Verbrauch an Einweg-Kaffeebechern zu verringern. Gleichzeitig
richtet sich die Kampagne an Verbraucherinnen und Verbraucher, um sie
für die Umweltauswirkungen von Coffee to go-Bechern zu sensibilisieren
und für die Nutzung umweltfreundlicher Mehrwegalternativen zu gewinnen.
„Coffee
to go-Becher sind ein wahrer Fluch für die Umwelt. In Deutschland
werden pro Jahr 2,8 Milliarden von ihnen verbraucht. Für ihre
Herstellung sind 64.000 Tonnen Holz,
1,5 Milliarden Liter Wasser, 11.000 Tonnen Kunststoff und eine
Energiemenge notwendig, mit der sich eine Kleinstadt ein Jahr lang
versorgen ließe. Diese Probleme dürfen wir nicht länger ignorieren“,
sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Der
Einwegtrend lässt sich nach Auffassung der DUH stoppen, wenn die
bislang kostenfrei angebotenen Wegwerfprodukte teurer werden. Eine
Abgabe in Höhe von 20 Cent wäre die Lösung.
Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation möchte außerdem die
großen Kaffeehausketten dafür gewinnen, Mehrwegbechersysteme zum
Ausschank von Kaffee anzubieten. Auch muss die Möglichkeit, selbst
mitgebrachte und verschließbare Mehrwegbecher in Cafés wiederbefüllen
zu lassen, stärker beworben und dadurch bekannter gemacht werden. Einen
Kaffee kann man unterwegs auch ohne Abfall genießen.
„Berlin
hat ein Becherproblem, das nicht nur der Umwelt schadet, sondern auch
dem Image der Hauptstadt. Die irische Abgabe auf Plastiktüten hat
bewiesen, dass Verbraucher
reagieren, wenn sie für Einwegartikel etwas bezahlen müssen. Eine
Abgabe auf Coffee to go-Becher ist längst überfällig, um dem Problem
Herr zu werden“, erklärt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft
Thomas Fischer. Laut einer repräsentativen Umfrage des
Forschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der DUH sind 75 Prozent der
Berliner für eine solche Verbrauchssteuer auf Wegwerfbecher. Dass diese
auch auf Landesebene problemlos und ohne rechtliche Bedenken
umsetzbar ist, belegt ein im Auftrag der DUH erarbeitetes Gutachten der
Rechtsanwaltskanzlei Geulen & Klinger.
„In
Berlin fallen jährlich 170 Millionen Coffee to go-Becher an, die für
2.400 Tonnen Abfall verantwortlich sind. Besonders ärgerlich sind die
vielen achtlos weggeworfenen
Becher, die die Umwelt vermüllen. Wir unterstützen die DUH-Kampagne,
weil sie deutlich macht, dass es Alternativen zu den vermeintlich nicht
mehr wegzudenkenden Einwegbechern gibt“, sagt
Reinhard Dalchow, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Naturschutz
Berlin (SNB), die das DUH-Projekt aus Mitteln des Förderfonds
Trenntstadt Berlin fördert.
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