(Bonn, Lingen, 14.10.2014) Die einzige in der Bundesrepublik noch in Betrieb befindliche Brennelementefabrik in Lingen (Emsland) ist heute (14. Oktober 2014) von rund 20 Atomkraftgegner/innen blockiert worden. Mit der Aktion soll darauf hingewiesen werden, dass es für diese Uranfabrik keine Laufzeitbegrenzung gibt; in der Anlage können unbefristet Brennstäbe für Atomkraftwerke in aller Welt produziert werden. Gleichzeitig soll mit der Aktion der Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller Atomanlagen Nachdruck verliehen werden.
Ursprünglich war für den heutigen Dienstag in Lingen der Prozessauftakt wegen früherer Proteste gegen die Brennelementefabrik vorgesehen gewesen. Das Amtsgericht Lingen hatte allerdings den Prozestermin kurzfristig und ohne Begründung abgesagt.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) solidarisiert sich mit dem Protest gegen die Brennelementefabrik. Der Verband, der sich ebenfalls für den internationalen Atomausstieg einsetzt, fordert auch die sofortige Stilllegung der Brennelementefabrik sowie des Atomkraftwerks Emsland, das in Lingen offiziell noch bis 2022 Strom und Atommüll produzieren soill. Weiterhin fordert der BBU die Einstellung aller Bußgeld- und Strafverfahren gegen Atomkraftgegner/innen wegen früherer Proteste gegen die Lingener Brennelementefabrik.
Aktuelle Informationen weiterhin unter http://nirgendwo.info
Zur Finanzierung seines vielfältigen Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666 (IBAN: DE62370501980019002666, SWIFT-BIC: COLSDE33).
Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de
BBU-Pressemitteilung vom 14.10.2014
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Hier die Pressemitteilung der Blockierer/innen von heute Mittag:
Brennelementefabrik in Lingen von Atomkraftgegner_innen blockiert
Rund 20 Atomkraftgegner_innen blockieren heute die Zufahrt der Brennelementefabrik in Lingen mit einer Sitzblockade. Sie fordern die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit. Speziell produziert Areva (ANF Advanced Nuclear Fuels) mit den Uranbrennelementen sozusagen den Treibstoff für Atomkraftwerke.
Die Atomkraftgegner_innen verteilten Modellatommüll auf Zufahrtsstraße zur Atomanlage und hängten roserne Einhörner auf, auf denen die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen gefordert wird. Die Polizei ist schon vor Ort. Sie Stimmung ist bisher entspannt.
„Für Atomanlagen wie diese Brennelementefabrik gilt der sogenannte Atomausstieg nicht. Der Atombetrieb läuft ungebremst weiter und vergiftet unsere Lebensgrundlage für hunderttausende Jahre.“ erklärt Conny. Etwa alle drei Tage fahren Gefahrguttransporte von und nach Lingen. Die Brennelementefabrik der französischen Firma AREVA beliefert weltweit Atomkraftwerke. Von den unterschiedlichen Arten atomarer Abfälle gelten die abgebrannten Brennelemente als die gefährlichsten.
Bereits mehrfach war die Atomanlage Schauplatz von Protestaktionen, so wurde auch im August 2013 die Atomanlage mit einer Sitzblockade und einer Kletteraktion blockiert, woraufhin Bußgeldverfahren und Strafverfahren gegen einige Aktivist_innen eingeleitet wurden.
Zahlreiche der Aktivist_innen legten Widerspruch ein, 20 von ihnen stehen deshalb Gerichtsprozesse vor dem Amtsgericht Lingen bevor. „Wir alle hatten schon Vorladungen erhalten, heute wäre der Prozessauftakt gewesen“ erklärt Adele, „Diese Termine hat das Gericht zuletzt kommentarlos zurückgezogen. Wann und ob es zur Verhandlung kommt ist bisher nicht bekannt.“ Das juristische Nachspiel dauert nun bereits seit vergangenem Sommer an: Über Bußgelder von insgesamt über 3000 Euro und teilweise auch Straftatvorwürfe soll vor dem Amtsgericht verhandelt werden. Meist geht es um einfache Verstöße gegen das Versammlungsrecht.
„Wir lassen uns von der Repression nicht einschüchtern und werden uns auch weiterhin für einen sofortigen Atomausstieg einsetzen. “ kommentiert Conny die Situation.
Weitere Informationen:
Zur Repression und den Verfahren: http://www.nirgendwo.info

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