22. Februar 2014

Streusalz – nein, danke! ROBIN WOOD kritisiert Verbraucher-Täuschung bei Obi


Streusalz-Produkt mit irreführendem Umwelt-Siegel, aufgenommen in einem Kölner Obi-Markt, Winter 2013/14 (Foto: ROBIN WOOD)


Die Baumarktkette Obi bietet bundesweit Streusalz an, auf dessen
Verpackung irreführenderweise das Umweltzeichen „Blauer Engel“
aufgedruckt ist. ROBIN WOOD hat Obi jetzt zum wiederholten Mal
aufgefordert, das Produkt des Herstellers Green Partners International
(GPI) sofort aus dem Angebot zu nehmen. Streusalz schädigt Straßenbäume,
Böden und Grundwasser und wird daher nicht mit dem „Blauen Engel“
ausgezeichnet. Allen VerbraucherInnen rät ROBIN WOOD, auf die Verwendung
von Auftausalzen zu verzichten. Stattdessen sollte man bei Schnee durch
Schneeräumen und gegebenenfalls durch abstumpfende Mittel wie Split,
Granulat oder Sand für die Sicherheit auf den Gehwegen sorgen.





„Das Vorgehen von Obi ist besonders ärgerlich, weil wir das Unternehmen
schon 2011 auf den Missbrauch des 'Blauen Engels' bei diesem
Streusalz-Produkt hingewiesen haben. Der Fall ist eindeutig. Obi weiß
Bescheid und setzt die Verbrauchertäuschung trotzdem seit Jahren fort.
Das wirft ein ganz schlechtes Licht auf das gesamte Unternehmen und
seinen Umgang mit den Kunden“, sagt ROBIN WOOD-Waldreferent Rudolf
Fenner.



Obi machte sich nicht einmal die Mühe, den kundentäuschenden Aufdruck
unkenntlich zu machen oder das Streusalz in eine korrekt etikettierte
Verpackung umzufüllen.



Auf Initiative von ROBIN WOOD hatte die RAL, die Vergabestelle des
„Blauen Engels“, 2011 den Hersteller GPI aufgefordert, die irreführende
Werbung sofort einzustellen. GPI hatte dies damals zugesichert und auf
Anfrage der RAL in diesem Jahr erneut bestätigt.



GPI hatte auf der Streusalzverpackung für sein Kalksteingranulat
geworben. Unter der Überschrift „Die ökologische Alternative“ ist dort
der „Blaue Engel“ abgebildet. Da dies nicht auf den ersten Blick als
Werbung für ein anderes Produkt erkennbar ist, werden VerbraucherInnen
irregeführt. Unabhängig davon ist es grundsätzlich nicht gestattet, den
„Blauen Engel“ auf einem Produkt abzubilden, für das dieses
Umweltzeichen nicht vergeben wurde.



Streusalz schadet der Umwelt. Vor allem Straßenbäume leiden, weil das
Salz den Boden verdichtet, wichtige Nährstoffe verdrängt und den ph-Wert
erhöht. Das von den Bäumen aufgenommene Salz führt später zum Absterben
der Blätter von den Blatträndern her (Blattrandnekrosen) und zum
vorzeitigen Laubfall. Auftausalze belasten darüber hinaus das
Grundwasser und führen zu Korrosionsschäden an Brücken, Fahrbahnen und
Kraftfahrzeugen.



Daher ist der Einsatz von Streusalz zur Gehwegreinigung bei Schnee und
Eis in rund 80 Prozent der Kommunen verboten oder nur in ganz wenigen
Ausnahmesituationen gestattet. Trotzdem bieten auch dieses Jahr wieder
viele Baumärkte und auch einige Supermarktketten Streusalz an.



ROBIN WOOD fordert den Einzelhandel auf, Auftausalze komplett aus dem
Programm zu nehmen und ausschließlich – korrekt mit dem „Blauen Engel“
ausgezeichnete – abstumpfende Mittel anzubieten.

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