„Die
Bundeslandwirtschaftsministerin stellt mit der heutigen Erntebilanz
drei Punkte ins Zentrum: Ernährungssicherung, landwirtschaftliche
Einkommen und Anpassung an den Klimawandel. Ihre eigene politische
Ernte-Bilanz ist bei diesen Top-Themen sehr mager. Mit 22,4 Prozent und
35,7 Prozent Eigenversorgung bei Obst und Gemüse ist Deutschland bei der
Selbstversorgung schlecht aufgestellt. Gerade die Pandemie sollte die
Erkenntnis gestärkt haben, dass Ernährungssouveränität wichtig ist und
eine strategische Neuausrichtung auf kurze Lieferketten und regionale
Versorgungssicherung erfordert statt billige Warenproduktion für den
Weltmarkt“, kommentiert Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprechern der
Fraktion DIE LINKE, den heute vorgestellten Erntebericht 2020. Tackmann
weiter:
„Dazu werden aber kostendeckende Erzeugerpreise
für nachhaltige Produktion gebraucht. Deshalb ist es inakzeptabel, wenn
die Landwirtschaft als Primärerzeugerin mit durchschnittlich 13,6
Prozent den kleinsten Teil der Bruttowertschöpfung in der
Lebensmittelkette bekommt, während der nachgelagerte Wirtschaftsbereich
im Durchschnitt über 86 Prozent abschöpft.
Statt kooperative
Zusammenarbeit in regionalen Lieferketten zu sichern, wird die
erpresserische Übermacht von Schlacht-, Molkerei- und
Lebensmitteleinzelkonzernen in globalisierten Lieferketten weiter
geduldet. Dieser Systemfehler trägt auch zum Klimawandel bei, der weiter
die Landwirtschaft bedroht. An den Taten wird gemessen, nicht an
Worten.“
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