„Die
türkische Rechtsanwältin Ebru Timtik ist gestern infolge eines 238 Tage
andauernden Hungerstreiks verstorben. Mein aufrichtiges Beileid geht an
ihre Familie und Freunde. Zudem befindet sich auch ihr Kollege Aytaç
Ünsal in einem äußerst kritischen Zustand. DIE LINKE steht in
Solidarität mit allen, die von der türkischen Regierung verfolgt und
ihrer Menschenrechte beraubt werden. Die Türkei muss endlich reagieren
und den Forderungen der Inhaftierten nach einem fairen Prozess
nachgeben“, erklärt Żaklin Nastić, menschenrechtspolitische Sprecherin
der Fraktion DIE LINKE im Bundestag. Nastić weiter:
„Der
Tod von Ebru Timtik ist nicht der erste dieser Art: Dieses Jahr sind
bereits die Grup-Yorum-Musiker İbrahim Gökçek und Helin Bölek ebenfalls
an den Folgen ihrer Hungerstreiks verstorben. Zudem sitzen momentan
zahlreiche mutige Juristinnen und Juristen, die in der Vergangenheit
Opfer der türkischen Regierung vertreten hatten, hinter Gittern.
Aufgrund ihrer anwaltlichen Tätigkeit wurden sie zu insgesamt 159 Jahren
und 2 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, unter groben Verletzungen
rechtsstaatlicher Standards. Ihre einzige Forderung: ein fairer Prozess
unter Beachtung ihrer Rechte. Mit seiner Uneinsichtigkeit trägt Erdogan
die Verantwortung für den tragischen Tod dieser Menschen.
Die
Bundesregierung darf in Gesprächen mit türkischen Regierungsvertretern
nicht lockerlassen und muss auf die Einhaltung von Menschenrechten und
demokratischen Prinzipien drängen. Deutschland sollte das Erdogan-Regime
nicht weiter als Partner behandeln. Waffenlieferungen an eine
Regierung, an deren Händen Blut klebt, sind skandalös und gehören
umgehend eingestellt.“
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