„Die
Situation in den deutschen Jugendämtern ist prekär, die Missstände dort
müssen dringend behoben werden, denn es geht um das Aufwachsen von
Kindern und Jugendlichen in unserem Land. Hier darf sich die
Bundespolitik nicht unter Verweis auf kommunale Zuständigkeiten
wegducken“, kommentiert Norbert Müller, kinder- und jugendpolitischer
Sprecher der Fraktion DIE LINKE, eine aktuelle Studie der Hochschule
Koblenz und der Deutschen Kinderhilfe. Müller weiter:
„Wachsende
Aufgaben und immer mehr Verpflichtungen bei geringer Bezahlung haben
eine Überlastung zur Folge, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
nicht nur immer weiter von den Familien entfernt, sondern auch zu einem
hohen Krankenstand führt. Wenn beispielsweise zwei Drittel der
Arbeitszeit für interne Falldokumentationen verwendet werden müssen,
läuft einiges schief. Die Defizite sind seit langem in der Fachwelt
bekannt und unbestritten, nun aber liegt erstmals eine wissenschaftliche
Studie vor, die eine klare Botschaft an die Politik sendet: Die
Finanzausstattung der Jugendhilfe muss verbessert werden und es braucht
weitere 16.000 Beschäftigte in den Jugendämtern. Das können die Kommunen
allein nicht stemmen, hier ist die Bundespolitik gefragt.
DIE
LINKE setzt sich seit langem für eine Stärkung der Jugendhilfe ein. Dazu
braucht es allerdings mehr als kleine Reförmchen. Nötig ist eine
Bestandsaufnahme, bevor es wie im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD
vereinbart zu einer Reform der Kinder- und Jugendhilfe kommt. Wir müssen
die Fachlichkeit durch bessere Studiengänge und Ausbildungen stärken.
DIE LINKE wirbt daher für eine Enquete-Kommission zur Zukunft der
Kinder- und Jugendhilfe.“
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