Zu den heute bekannt gegebenen Verhandlungsergebnissen mit der EU und den Änderungen in der KWK-Förderung erklärt
Dr. Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik:
Die
Bundesregierung fährt die effiziente Kraft-Wärme-Kopplung nun endgültig
vor die Wand. Erst hat sie die überfällige Novellierung des
KWK-Gesetzes
über ein Jahr lang verschleppt, dann konnte das neue Gesetz wegen
Vorbehalten aus Brüssel nicht angewendet werden. Nach der Einigung mit
der EU-Kommission droht nun eine Verzögerung von Kraftwerksprojekten um
mindestens ein weiteres Jahr. Denn die Regierung
will die Modalitäten für die geplanten Ausschreibungen erst 2017
vorlegen.
Mit
ihrer Verzögerungstaktik hat die Bundesregierung eine ganze
Effizienz-Branche an den Rand des Abgrunds geführt. Die andauernde
Ungewissheit
über die Finanzierungsbedingungen bedeutet faktisch den Stopp für alle
geplanten KWK-Projekte und weiteren Stellenabbau in den betroffenen
Unternehmen. Mit den Ausschreibungen für mittelgroße Anlagen der
öffentlichen Versorgung werden der ohnehin schon ächzenden
KWK-Branche weitere Steine in den Weg gelegt. So wird die sinnvolle
Modernisierung bestehender KWK-Anlagen durch zusätzlichen Aufwand und
Planungsunsicherheit in Folge der Ausschreibungen erheblich erschwert.
Mit
ihrem Versagen bei der KWK-Förderung entfernt sich die Regierung immer
weiter von den eigenen Klimaschutzzielen. Denn der Ausbau der KWK ist
im Aktionsprogramm Klimaschutz der Bundesregierung explizit eingeplant.
Schon bis zum Jahr 2020 sollte der Ausbau der KWK eigentlich einen
zusätzlichen Beitrag zur Emissionsminderung von vier Millionen Tonnen CO2 beisteuern. Dieses Ziel wird angesichts
der KWK-Verhinderungs-Politik der Regierung zur Farce.
Bündnis 90/Die Grünen Bundestag
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