Anlässlich
der Behandlung des Bildungsberichtes im Kabinett erklärt
Özcan Mutlu, Sprecher für Bildungspolitik:
Der
Bildungsbericht wurde im Juni veröffentlicht, das Kabinett hat vier Monate
gebraucht, um sich damit zu beschäftigen. Allein das zeigt, wie diese
Bundesregierung daran interessiert ist, für mehr Bildungsgerechtigkeit im Land
zu sorgen.
Die
Zahlen sprechen für sich: Jugendliche mit ausländischer Staatsangehörigkeit
verlassen die Schule weiterhin mehr als doppelt so häufig ohne Abschluss wie
Jugendliche mit deutscher Staatsangehörigkeit. Der Einstieg in die berufliche
Bildung – sowohl ins Duale System wie auch ins Schulberufssystem – gelingt
Jugendlichen aus Zuwanderungsfamilien oder aus Familien mit nicht-deutscher
Staatsangehörigkeit im Vergleich zu Jugendlichen deutscher Herkunft immer noch
deutlich seltener (53,5 gegenüber 75,6 Prozent). Es kann nicht sein, dass immer
noch die soziale Herkunft über den Bildungsverlauf und
-erfolg von Kindern und Jugendlichen entscheidet.
Fachleute
haben die zentralen Handlungsfelder immer wieder benannt: Frühkindliche
Bildung, Ganztagsschulen, Übergang von allgemeinbildenden Schulen in die
Berufsausbildung, Schnittstelle Berufsausbildung/Universitätsausbildung und
schulische Inklusion.
Union
und SPD sitzen die Probleme lieber aus, als endlich zu handeln: Ihre
BAföG-Reform wird erst in zwei Jahren wirksam werden, ihre Grundgesetzänderung
eröffnet keinen Weg zur Kooperation von Bund und Ländern im Bereich der Bilung und somit auch keinen Weg zum dringenden Ausbau der
Ganztagsschulen. Die Ausrufung einer Bildungsrepublik hilft uns nicht weiter,
wenn die Bundesregierung nicht handelt.
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