3. Mai 2014

Atomfrachtschiff „Atlantic Cartier“ unter Protest in Hamburg eingelaufen





Ein Jahr nach dem dramatischen Schiffsbrand im Hamburger Hafen am 1.5.2013 lief die „Atlantic Cartier“ am Morgen des 3.5.2014 um 8 Uhr erneut in Hamburg ein.

An ihrem Anlegeplatz gegenüber der Hafen-City am Unikai, wo sie in Brand geraten war, befestigten wir an der Schiffswand ein Transparent mit der Aufschrift „Atomtransporte brandgefährlich“.

Wir protestieren damit gegen die verantwortungslosen Atomtransporte durch Hamburg und fordern damit die sofortige Entwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte! Unser Ziel ist die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen, und in Hamburg heißt das die Atomtransporte zu verhindern.

An Bord der in Brand geratenen „Atlantic Cartier“ waren damals neben Munition und Ethanol auch radioaktive Brennelemente und Uranhexafluoridbehälter. Die Ursache ist bis heute nicht geklärt. Das Schiff gehört der Reederei ACL (Atlantic Container Line). Die ACL transportiert regelmäßig radioaktive Stoffe zum Betrieb von Atomanlagen.

Über Hamburg werden im Schnitt jeden zweiten Tag radioaktive Frachten transportiert. Versorgt werden neben Atomkraftwerken und Anlagen in Deutschland und anderen Ländern auch die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen und die Urananreicherungsanlage in Gronau (Münsterland). Beide Fabriken sind vom sogenannten Atomausstieg nicht umfasst und haben unbefristete Betriebsgenehmigungen. Sie beliefern Atomanlagen weltweit.

Der letzte bekannt gewordene Unfall eines Schiffes der ACL, der „Atlantic Companion“, ereignete sich am 13.3.2014 in Halifax/Kanada. Da hatten sich vier Fässer mit angereichertem Uran aus ihrer Halterung gelöst und stürzten beim Entladen aus sechs Meter Höhe auf das Schiffsdeck. Obwohl zunächst ein Anstieg der Radioaktivität auf das 3-4fache gemessen wurde und der Hafenbereich evakuiert wurde, fand man die Behälter nach dortigen Informationen glücklicherweise letztlich ohne Leckage vor. Dass die Behälter einen Sturz auch aus neun Metern Höhe überstanden hätten, wie der Hersteller angibt, beruhigt dabei wenig angesichts der Gesamthöhe der Containerbrücken von 15 Metern. Dieses Atomfrachtschiff soll voraussichtlich am 6.5.2014 wieder in Hamburg anlegen.

Bei Unfällen mit Uranhexafluorid (UF6) ist wesentlich dessen chemisch hohe Toxizität: bei Freisetzung von UF6 bilden sich mit der Luftfeuchtigkeit sofort Flußsäure und andere giftige Fluorverbindungen, die schwere Verletzungen der Atemwege verursachen. Je nach Witterungsbedingungen können bis in ca. 600 m Entfernung vom Unfallort tödliche Konzentrationen auftreten.

Für die sofortige Endwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte! Für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen – weltweit!

Weitere Informationen zum Brand auf der „Atlantic Cartier“ finden Sie hier: http://aabhh.noblogs.org/post/2013/06/26/aaa-343-brand-im-hafen/


Hintergrund zu Atomtransporten durch Hamburg:
www.nadir.org/sand


www.robinwood.de


AAP (Anti Atom Plenum)
Robin Wood
SAND (Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke Gruppe Hamburg)

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