Sehr geehrter Herr Bundesgesundheitsminister Jens Spahn!
Sehr geehrte Verantwortliche in den Ländern und Kommunen!
Wir Pflegefachkräfte müssen mit Ihnen über die Corona-Krise reden!
Es ist dieser Tage schon ein Trauerspiel. Noch letzte Woche wurden diejenigen, die eine Verschiebung von planbaren Operationen und eine Freiräumung von Klinikkapazitäten forderten, als Panikmacher gebrandmarkt. „Deutschland sei nicht Italien!“ oder „macht keine Panik!“ waren Nachrichten, die wir aus dem politischen Berlin erhielten.
Inzwischen scheinen Sie, Herr Spahn, verstanden zu haben, dass Deutschland ganz schnell Italien sein kann und es absehbar auch sein wird.
In Italien fehlten Intensivkapazitäten und Pflegekräfte, bei uns fehlt nur Letzteres. Einen Unterschied macht das jedoch nicht, denn selbst bei vorhandenen Kapazitäten an Betten und Technik, wer pflegt denn die Patienten auf den Intensivstationen, wer bedient die Maschinen?
Es freut uns, dass Sie unsere Texte offensichtlich zur Kenntnis nehmen und sich zumindest partiell daran orientieren, denn die großen Player in der Pflege reagieren wie immer sehr zeitverzögert. Das ist bei einer Pandemie natürlich sehr gefährlich, denn Zeit ist hier Leben!
Sie haben nun endlich verstanden, dass Pflegekräfte so rar sind, dass Sie begonnen haben, die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Kliniken anzuweisen, jetzt Rentner und Studenten ins Geschehen einzubeziehen und „anzulernen“.
Wir freuen uns jetzt schon auf die Hochrisikogruppe an der Beatmungsmaschine hoch infektiöser Patienten. Eine unglaublich aussichtsreiche, durchdachte Maßnahme!
Es sind zunächst einmal nicht Sie, der diese katastrophale Situation alleine zu verantworten hat, sondern ebenso Ihre Vorgänger. Aber wir Pflegekräfte (wertvolles Gut) hätten schon ein bisschen mehr Substanz in den letzten Jahren erwarten dürfen, als warme Worte, Merci-Schokolade, und Partys für die Funktionäre.
Nein, Sie können sich nicht auf Tarifpartner, Kostenträger und uns Pflegekräfte herausreden, denn eines wird klarer denn je: Sie haben den Auftrag, die pflegerische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.
Wir werden die Situation natürlich jetzt nicht retten, indem wir mit Ihren bekannten Werkzeugen (warme Worte, Merci-Schokolade…) weiterarbeiten, sondern nur dann wenn Sie jetzt ganz klare Versprechungen an die Pflege geben und diese auch umsetzen. Denn: Pflege(-fach)kräfte sind ein wertvolles Gut, dass es nun zu schützen und zu schätzen gilt! Schade, dass diese Wahrheit noch nicht bei allen durchgedrungen ist, ist (man hatte sich wohl an die devote Haltung der Pflege gewöhnt).
Nur in diesem Kontext ist eine offensichtlich mit dem Sozialministerium Baden-Württemberg abgestimmte Mitteilung der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft e.V. zu verstehen, die gestern Abend an die Pflegeeinrichtungen in diesem Land ging: „Man bemühe sich Schutzmaterial zu besorgen, aber die Verteilung müsste organisiert werden und man wisse auch nicht, wann es überhaupt vorhanden ist, und falls keines mehr organisierbar ist, sollen wir einfach ohne Schutz weiterarbeiten“. Sie werden jetzt vielleicht verwundert sein, aber genau so geht es nicht!
Diese Pandemie rollt seit Wochen absehbar auf uns zu! Zudem ist es nicht die erste, sich global ausbreitende Viruserkrankung. Da hätten wir schon ein bisschen mehr Vorbereitung in den Ministerien und Behörden erwartet.
Kurz vor oben zitierter Mitteilung, kam noch ein Rundbrief des gleichen Ministeriums aus Baden-Württemberg über die Heimaufsichten, man hätte keine rechtliche Grundlagen für generelle Besuchsverbote in Pflegeeinrichtungen und verweise auf die unteren Behörden. Es drohen rechtliche Konsequenzen. In anderen Bundesländern wird es ganz einfach gemacht. Gelten dort etwa andere rechtlichen Grundlagen?
Warum glauben Sie in den verantwortlichen Positionen eigentlich, dass wir Pflegekräfte auch die Abstimmungsschwierigkeiten zwischen Bund, Land und Kommunen auf unserem Rücken zu tragen haben?
Wir alle werden nun gemeinsam Prioritäten setzen müssen, aber nicht die Pflegekräfte alleine!
Wir erwarten von Ihnen ganz konkret:
Sehr geehrte Verantwortliche in den Ländern und Kommunen!
Wir Pflegefachkräfte müssen mit Ihnen über die Corona-Krise reden!
Es ist dieser Tage schon ein Trauerspiel. Noch letzte Woche wurden diejenigen, die eine Verschiebung von planbaren Operationen und eine Freiräumung von Klinikkapazitäten forderten, als Panikmacher gebrandmarkt. „Deutschland sei nicht Italien!“ oder „macht keine Panik!“ waren Nachrichten, die wir aus dem politischen Berlin erhielten.
Inzwischen scheinen Sie, Herr Spahn, verstanden zu haben, dass Deutschland ganz schnell Italien sein kann und es absehbar auch sein wird.
In Italien fehlten Intensivkapazitäten und Pflegekräfte, bei uns fehlt nur Letzteres. Einen Unterschied macht das jedoch nicht, denn selbst bei vorhandenen Kapazitäten an Betten und Technik, wer pflegt denn die Patienten auf den Intensivstationen, wer bedient die Maschinen?
Es freut uns, dass Sie unsere Texte offensichtlich zur Kenntnis nehmen und sich zumindest partiell daran orientieren, denn die großen Player in der Pflege reagieren wie immer sehr zeitverzögert. Das ist bei einer Pandemie natürlich sehr gefährlich, denn Zeit ist hier Leben!
Sie haben nun endlich verstanden, dass Pflegekräfte so rar sind, dass Sie begonnen haben, die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Kliniken anzuweisen, jetzt Rentner und Studenten ins Geschehen einzubeziehen und „anzulernen“.
Wir freuen uns jetzt schon auf die Hochrisikogruppe an der Beatmungsmaschine hoch infektiöser Patienten. Eine unglaublich aussichtsreiche, durchdachte Maßnahme!
Es sind zunächst einmal nicht Sie, der diese katastrophale Situation alleine zu verantworten hat, sondern ebenso Ihre Vorgänger. Aber wir Pflegekräfte (wertvolles Gut) hätten schon ein bisschen mehr Substanz in den letzten Jahren erwarten dürfen, als warme Worte, Merci-Schokolade, und Partys für die Funktionäre.
Nein, Sie können sich nicht auf Tarifpartner, Kostenträger und uns Pflegekräfte herausreden, denn eines wird klarer denn je: Sie haben den Auftrag, die pflegerische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.
Wir werden die Situation natürlich jetzt nicht retten, indem wir mit Ihren bekannten Werkzeugen (warme Worte, Merci-Schokolade…) weiterarbeiten, sondern nur dann wenn Sie jetzt ganz klare Versprechungen an die Pflege geben und diese auch umsetzen. Denn: Pflege(-fach)kräfte sind ein wertvolles Gut, dass es nun zu schützen und zu schätzen gilt! Schade, dass diese Wahrheit noch nicht bei allen durchgedrungen ist, ist (man hatte sich wohl an die devote Haltung der Pflege gewöhnt).
Nur in diesem Kontext ist eine offensichtlich mit dem Sozialministerium Baden-Württemberg abgestimmte Mitteilung der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft e.V. zu verstehen, die gestern Abend an die Pflegeeinrichtungen in diesem Land ging: „Man bemühe sich Schutzmaterial zu besorgen, aber die Verteilung müsste organisiert werden und man wisse auch nicht, wann es überhaupt vorhanden ist, und falls keines mehr organisierbar ist, sollen wir einfach ohne Schutz weiterarbeiten“. Sie werden jetzt vielleicht verwundert sein, aber genau so geht es nicht!
Diese Pandemie rollt seit Wochen absehbar auf uns zu! Zudem ist es nicht die erste, sich global ausbreitende Viruserkrankung. Da hätten wir schon ein bisschen mehr Vorbereitung in den Ministerien und Behörden erwartet.
Kurz vor oben zitierter Mitteilung, kam noch ein Rundbrief des gleichen Ministeriums aus Baden-Württemberg über die Heimaufsichten, man hätte keine rechtliche Grundlagen für generelle Besuchsverbote in Pflegeeinrichtungen und verweise auf die unteren Behörden. Es drohen rechtliche Konsequenzen. In anderen Bundesländern wird es ganz einfach gemacht. Gelten dort etwa andere rechtlichen Grundlagen?
Warum glauben Sie in den verantwortlichen Positionen eigentlich, dass wir Pflegekräfte auch die Abstimmungsschwierigkeiten zwischen Bund, Land und Kommunen auf unserem Rücken zu tragen haben?
Wir alle werden nun gemeinsam Prioritäten setzen müssen, aber nicht die Pflegekräfte alleine!
Wir erwarten von Ihnen ganz konkret:
- Eine sofortige Organisation der Beschaffung von wirksamer Schutzmaterialien unter Einbezug aller Möglichkeiten. Im Notfall auch durch die Verstaatlichung von Herstellern und deren Zulieferern, um uns Pflegekräfte zu schützen! (Bitte Schutzkleidung, die wir brauchen und die zugelassen ist!) Nein, es ist nicht wertschätzend, Kanonenfutter zu sein!
- Ein sofortiges Aussetzung aller Prüfungen in den Pflegeeinrichtungen dieses Landes. Erstens ist das eine mögliche Infektionsquelle und zweitens muss alles vermieden werden, was in dieser Krisensituation zusätzlich Arbeitszeit der Pflegekräfte in Anspruch nimmt, die bei der Pflege der Patienten dann fehlt.
- Mobilisierung aller Pflegefachkräfte aus diesen Prüfbehörden für einen Einsatz in der Praxis.
- Jetzt sofort eine verlässliche Zusage über eine kräftige staatlich finanzierte Lohnzulage für alle, die dieser Situation standhalten, die ihre Kinder in Notbetreuungsgruppen bringen, Überstunden machen, Pausenzeiten nicht nehmen können, Ruhezeiten nicht einhalten können.
- Eine sofortige Zusage über deutliche Lohnsteigerungen für Pflegefachkräfte, die bei einem Einstiegsgehalt von 4.000 Euro liegen muss. Die Refinanzierung können Sie sich für die Zeit nach dieser Krise aufheben.
Wir warnen Sie eindringlich! Ohne diese Maßnahmen, werden die Beatmungsmaschinen bald nutzlos herumstehen, weil niemand mehr da sein wird, der sie bedient!
Handeln Sie jetzt, Herr Spahn!Petition · #COVID2019: Gemeinsamer #Pflegefachkräfte-Aufruf an @jensspahn! #Illner · Change.org
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