5. April 2020

Gemeinsam durch die Coronakrise

Millionen Menschen in Italien, Spanien und immer mehr Ländern der EU verlieren ihre Arbeit und fallen unter die Armutsgrenze. Viele Millionen werden noch folgen.
In einer Gemeinschaft - ob Familie, Freundeskreis oder EU - ist es selbstverständlich, dass wir einander helfen. Das machen gerade Millionen Menschen so, in Spanien, in Deutschland, überall - leider können sich nicht alle auf Freunde und Verwandte stützen. Da braucht es Staaten, die zusammenhalten und gemeinsam helfen - auch damit die Wirtschaft möglichst wenig Schaden nimmt.
Um das zu schaffen, leihen sich die Mitgliedsländer der EU jede Menge Geld. Länder wie Deutschland zahlen dafür keine Zinsen, sie bekommen sogar noch Geld dazu. Andere, wie Spanien und Italien zahlen steigende Zinsen. Die wirtschaftlich Schwächeren kommt die Krise also besonders teuer - und Kreditgeber verdienen an der Krise.
Die Lösung ist einfach: Alle Länder machen zusammen Schulden - Eurobonds (oder auch Coronabonds) genannt. Jedes Land würde seine Schulden alleine zurückzahlen, aber die Zinssätze wären für die Schwächeren viel niedriger. Die Starken helfen mit ihrer Kreditwürdigkeit. Das ist einfach und in einer Krise selbstverständlich. Aber die Starken, voran Deutschland, die Niederlande und Österreich, verweigern sich.
Und wir sehen alle, dass in allen Ländern die Gesundheitssysteme ihre Grenzen schnell erreichen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen können wir vorerst nur erahnen, aber sie werden gravierend sein. Trotzdem gibt es Menschen und Unternehmen, die von der Krise profitieren. Es gibt Hedgefonds, die gegen schwache Länder und sinkende Kurse wetten und so Milliarden einsammeln.
Die Krise trifft alle gleichermaßen unverschuldet. Die Krise ist der Moment, zu dem die EU ihre Versprechen einlösen muss, eine Gemeinschaft zu sein, die solidarisch ist, wo die Starken den Schwächeren beistehen. Führende Ökonomen sind sich einig: Die Zeit für gemeinsame Schulden zu niedrigen Zinssätzen ist reif. Das kostet die Starken wenig, spart den Schwächeren viel und ist ein klares Zeichen an uns Menschen und an bedrohte Unternehmen: Wir stehen das zusammen durch. Es wäre auch ein Zeichen an die, die Profite machen: Eine Wette auf schwache Staaten lohnt sich nicht.



Gemeinsam durch die Coronakrise

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