27. April 2020

Die Tschernobyl-Atomkatastrophe ist längst vorbei? Von wegen! | Hans-Josef Fell

Viele Menschen neigen dazu, vergangene Katastrophen zu vergessen und zu verharmlosen, wenn Sie nur lange genug zurückliegen. Sie glauben sie hätten keine Auswirkungen mehr auf Ihr heutiges Leben. Ein besonders krasses Beispiel für diese Fehleinschätzung ist der atomare Super-GAU von Tschernobyl, gestern vor 34 Jahren.
Auch heute noch hat dieser Super-GAU gravierende finanzielle, ökologische und gesundheitliche Auswirkungen auch auf uns, aber besonders in Weißrussland, in der Ukraine und in Russland. Diese Folgen zeigen nach wie vor, dass die Atomenergie völlig unverantwortbar ist, denn jederzeit können gerade in den alten, maroden osteuropäischen, ukrainischen und russischen Atomkraftwerken, aber auch in Frankreich, der Schweiz, England, Belgien, Deutschland und sonst wo Super-GAUs stattfinden. Die Beschwichtigungen, dass so etwas nicht wieder passieren könne, haben die gleiche Qualität, wie die damaligen Beschwichtigungen vor den Unfällen in Tschernobyl oder Fukushima. Die Erfahrung zeigt: Statistisch gesehen ereignet sich weltweit ein Super-GAU etwa alle 10 Jahre. Der letzte Super-GAU in Fukushima liegt nun 9 Jahre zurück und immer noch sind über 400 Atomreaktoren, meist uralte in Betrieb und immer noch werden zwar wenige, aber neue Atomreaktoren gebaut.



Die Tschernobyl-Atomkatastrophe ist längst vorbei? Von wegen! | Hans-Josef Fell

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