„In
Zeiten der Corona-Krise werden die bereits bestehenden
Ungerechtigkeiten umso deutlicher. Die Krise trifft die Schwächsten am
stärksten. Das muss verhindert werden“, erklärt Birke Bull-Bischoff,
bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die
aktuellen Pläne von Bundesbildungsministerin Karliczek für die digitale
Bildung. Birke Bull-Bischoff weiter:
„Die derzeitige
Krisen-Beschulung zu Hause stellt alle Beteiligten vor große
Herausforderungen. Viele Eltern kommen schnell an ihre Grenzen. Schüler
und Lehrkräfte müssen ihre eigenen elektronischen Geräte nutzen. Und wer
kein entsprechendes Gerät hat, ist raus. Das trifft besonders Familien
in ohnehin schon sehr schwierigen Lebenslagen - die schlechten sozialen
Bedingungen und Ausgrenzungen werden also verstärkt.
Die digitale
Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler muss sichergestellt werden.
Wir erwarten, dass die Jobcenter aufgrund der drastischen
Isolationsmaßnahmen und Ausgangsbeschränkungen die digitale Lernteilhabe
oder das häusliche Lernen durch internetfähige Geräte sicherstellen.
Deshalb müssen Menschen, die im SGB II-, SGB XII-, AsylbLG - Bezug sind,
Leistungen zum Kauf eines Laptops oder Computers gewährt werden. Die
rechtlichen Voraussetzungen dafür gibt es im SGB II § 21 Abs. 6 SGB II
(Mehrbedarf), im SGB XII § 73 SGB XII und im AsylbLG § 6 AsylbLG
(sonstige Leistungen). Dies hatten verschiedene Sozialgerichte bereits
2018 den Jobcentern aufgegeben.
Wir können es uns nicht länger
leisten, nicht überall schnelles Internet zu haben. Mittlerweile muss es
zur öffentlichen Daseinsvorsorge zählen. Jeder Haushalt sollte ein
Anrecht auf einen bezahlbaren, schnellen Breitbandinternet-Anschluss
haben.
Für die digitale Ausstattung der Schülerinnen und Schüler
wäre auch die Auflegung von Bund-Länderprogrammen unter hälftiger
Beteiligung denkbar. Darüber könnte abgesichert werden, dass Tablets
kostenlos zur Verfügung stehen und auch zu Hause genutzt werden können. “
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