23. November 2018

Winter-Bettdecken: VIER PFOTEN empfiehlt Produkte ohne Daunen

VP0235023.jpgDiese Gänse wurden ohne Betäubung gerupft - eine extrem schmerzhafte Prozedur für die Tiere © VIER PFOTEN
Hamburg, 22. November 2018 – In der Bettwaren-Industrie sind Daunen nach wie vor ein sehr beliebtes Füllmaterial. Leider sind die Lieferketten nicht immer transparent. Etliche Produkte enthalten Daunen aus dem tierquälerischen Lebendrupf oder aus der Stopfmast. Die Stiftung VIER PFOTEN fordert deshalb strenge Kontrollen auf den Farmen und eine exakte Rückverfolgbarkeit, die lückenlos die gesamte Produktionskette aufzeigt.

Denise Schmidt, Kampagnenleiterin bei VIER PFOTEN:
Beim Kauf von Daunendecken und -kissen sollte immer kritisch hinterfragt werden, woher die Daunen kommen. Grausame Praktiken wie Lebendrupf und Stopfmast müssen durch strenge Kontrollen ausgeschlossen werden. Der beste Weg, um Tierleid zu vermeiden, ist es, komplett auf Produkte tierischen Ursprungs zu verzichten. Mittlerweile gibt es sehr gute pflanzliche oder synthetische Textil-Alternativen. Beim Schlafkomfort merkt man meistens keinen Unterschied zu Daunen.“
Alternativen zur Daunenfüllung
Eine der bekanntesten Daunenalternativen ist Kapok, auch „Pflanzendaune“ genannt. Dieses Material kommt in vielen Bettwaren zum Einsatz. Weitere Alternativen sind Lyocell, Polyester und Viskose. Auch pflanzliche Füllmaterialien, wie Baumwolle, Hirse, Hanf, Leinen (Flachsfasern), Tencel oder Dinkel eignen sich gut als Füllmaterial. Wer nicht auf Daunen verzichten möchte, sollte drauf achten, dass die Händler ihre Lieferketten transparent und vollständig kontrollieren und nur mit Lieferanten von Betrieben zusammenarbeiten, die nachweislich auf Lebendrupf und Stopfmast verzichten.
Gibt es Siegel, denen man vertrauen kann?
Es gibt einige Zertifikate und Qualitätslabels, die Verbrauchern Sicherheit über die Herkunft der Daunen geben sollen. Leider schließen aber nicht alle Tierquälerei komplett aus. Sichere Siegel müssen eine Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette bis hin zum Elterntierbetrieb gewährleisten, um Lebendrupf und Stopfmast glaubhaft auszuschließen.
Verbraucher sollten auf die folgenden Siegel achten:
  • RDS: Der Responsible Down Standard (RDS) ist einer der strengsten Standards, die es derzeit im Bereich des Tierschutzes und der Rückverfolgbarkeit von Daunen gibt. Er schließt Lebendrupf und Stopfmast aus. Zusätzlich zu den jährlichen Kontrollen auf den Betrieben, wird jede Charge kontrolliert und zertifiziert. Meist erfolgen die Kontrollen bis zur Ebene des tierhaltenden Betriebes. Elterntiere können im Rahmen eines optionalen Moduls auditiert werden.
  • TDS: Der Global Traceable Down Standard (TDS) ist ebenfalls einer der strengsten Standards, die es derzeit im Bereich des Tierschutzes und der Rückverfolgbarkeit von Daunen gibt. Er schließt, genau wie der RDS, Lebendrupf und Stopfmast aus. Die Kontrollen erfolgen dabei verpflichtend bis zur Ebene des Elterntierbetriebes.
     
  • Downpass 2017: Die neue Version des Downpass-Standards schließt sowohl Lebendrupf als auch Stopfmast durch Kontrollen bis zum tierhaltenden Betrieb aus. Wie auch beim RDS können Elterntiere in einem optionalen Modul auditiert werden. Tierschutzrelevante Praktiken, wie das Schnabelkupieren sind jedoch noch nicht unter dem Downpass 2017 verboten.
     
Weitere Informationen finden Sie unter: www.40lives.org

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