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Hamburg,
22. November 2018 – In der Bettwaren-Industrie sind Daunen nach wie vor
ein sehr beliebtes Füllmaterial. Leider sind die Lieferketten nicht
immer transparent. Etliche Produkte enthalten Daunen aus dem
tierquälerischen Lebendrupf oder aus der Stopfmast. Die Stiftung VIER
PFOTEN fordert deshalb strenge Kontrollen auf den Farmen und eine exakte
Rückverfolgbarkeit, die lückenlos die gesamte Produktionskette
aufzeigt.
Denise Schmidt, Kampagnenleiterin bei VIER PFOTEN:
„Beim Kauf von Daunendecken und -kissen
sollte immer kritisch hinterfragt werden, woher die Daunen kommen.
Grausame Praktiken wie Lebendrupf und Stopfmast müssen durch strenge
Kontrollen ausgeschlossen werden. Der beste Weg, um Tierleid zu
vermeiden, ist es, komplett auf Produkte tierischen Ursprungs zu
verzichten. Mittlerweile gibt es sehr gute pflanzliche oder synthetische
Textil-Alternativen. Beim Schlafkomfort merkt man meistens keinen
Unterschied zu Daunen.“
Alternativen zur Daunenfüllung
Eine
der bekanntesten Daunenalternativen ist Kapok, auch „Pflanzendaune“
genannt. Dieses Material kommt in vielen Bettwaren zum Einsatz. Weitere
Alternativen sind Lyocell, Polyester und Viskose. Auch pflanzliche
Füllmaterialien, wie Baumwolle, Hirse, Hanf, Leinen (Flachsfasern),
Tencel oder Dinkel eignen sich gut als Füllmaterial. Wer nicht auf
Daunen verzichten möchte, sollte drauf achten, dass die Händler ihre
Lieferketten transparent und vollständig kontrollieren und nur mit
Lieferanten von Betrieben zusammenarbeiten, die nachweislich auf
Lebendrupf und Stopfmast verzichten.
Gibt es Siegel, denen man vertrauen kann?
Es
gibt einige Zertifikate und Qualitätslabels, die Verbrauchern
Sicherheit über die Herkunft der Daunen geben sollen. Leider schließen
aber nicht alle Tierquälerei komplett aus. Sichere Siegel müssen eine
Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette bis hin zum
Elterntierbetrieb gewährleisten, um Lebendrupf und Stopfmast glaubhaft
auszuschließen.
Verbraucher sollten auf die folgenden Siegel achten:
- RDS: Der Responsible Down Standard
(RDS) ist einer der strengsten Standards, die es derzeit im Bereich des
Tierschutzes und der Rückverfolgbarkeit von Daunen gibt. Er schließt
Lebendrupf und Stopfmast aus. Zusätzlich zu den jährlichen Kontrollen
auf den Betrieben, wird jede Charge kontrolliert und zertifiziert. Meist
erfolgen die Kontrollen bis zur Ebene des tierhaltenden Betriebes. Elterntiere können im Rahmen eines optionalen Moduls auditiert werden.
- TDS: Der Global Traceable Down Standard
(TDS) ist ebenfalls einer der strengsten Standards, die es derzeit im
Bereich des Tierschutzes und der Rückverfolgbarkeit von Daunen gibt. Er
schließt, genau wie der RDS, Lebendrupf und Stopfmast aus. Die
Kontrollen erfolgen dabei verpflichtend bis zur Ebene des
Elterntierbetriebes.
- Downpass 2017:
Die neue Version des Downpass-Standards schließt sowohl Lebendrupf als
auch Stopfmast durch Kontrollen bis zum tierhaltenden Betrieb aus. Wie
auch beim RDS können Elterntiere in einem optionalen Modul auditiert
werden. Tierschutzrelevante Praktiken, wie das Schnabelkupieren sind
jedoch noch nicht unter dem Downpass 2017 verboten.
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