9. Juli 2017

Die Stiftung VIER PFOTEN appelliert an landwirtschaftliche Tierhalter, für ausreichend Schatten und Wasser auf der Weide und Abkühlungsmöglichkeiten im Stall zu sorgen, um lebensbedrohlichen Hitzestress zu vermeiden.


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© VIER PFOTEN, Brasch
Nutztiere vor Hitzestress schützen: VIER PFOTEN fordert Tierhalter zu Schutzmaßnahmen auf
Hamburg, 7. Juli 2017 – Da im Sommer immer wieder Rinder, Pferde und Schafe auf Weiden ohne jeglichen Schatten zu sehen sind, appelliert die Tierschutzstiftung VIER PFOTEN an alle Tierhalter, gesetzlich vorgeschriebene Schutzmaßnahmen zu treffen. Auf der Weide benötigen Tiere Schatten, Unterstellmöglichkeiten für schlechte Witterung und stets Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wer sich nicht daran hält, verstößt gegen die Tierschutzvorschriften. Die Bevölkerung ist aufgerufen, bei fehlendem Hitzeschutz schnell zu handeln. Ein Anruf beim zuständigen Veterinäramt kann Leben retten.


Ina Müller-Arnke, Agraringenieurin bei VIER PFOTEN:
"Weidegang ist für eine tiergerechte Haltung oberstes Gebot. Unterstellmöglichkeiten sind unerlässlich und sollten in Form von Hütten, Dächern oder Bäumen bereitgestellt werden. Bei Sommerweiden genügt es oftmals, den Zaun so zu versetzen, dass am Rande stehende Bäume von den Tieren mit aufgesucht werden können. Selbstgebaute Hütten oder mobile Weidehütten aus dem Fachhandel brauchen normalerweise keine Genehmigung, sofern eine bestimmte Dachfläche nicht überschritten wird. Entscheidend ist hier das Genehmigungsrecht des jeweiligen Bundeslandes, das über die zuständige Behörde oder die Landwirtschaftskammern erfragt werden kann."


Für kühle Luft im Stall sorgen
Bei der Stallhaltung von Nutztieren rät VIER PFOTEN in der heißen Jahreszeit zu einer vermehrten Kontrolle der Tiere. Insbesondere Geflügel und Schweine werden oft Opfer von Hitzewellen, da sie keine Abkühlungsmöglichkeiten haben, extrem dicht aufgestallt werden und zudem durch schnelle Gewichtszunahmen anfällig für Herz-Kreislauf-Probleme sind. Abhilfe kann durch eine Verdoppelung der Luftgeschwindigkeit im Stall geschaffen werden, wodurch die Kühlwirkung verdoppelt wird. Auch eine Reduktion der Besatzdichte sollte vorgenommen werden und frisches Trinkwasser ständig zur Verfügung stehen. Da Schweine nicht schwitzen können, sollten sie zusätzlich durch den Einsatz von Vernebelungsanlagen vor zu starkem Hitzeeinfluss geschützt werden. Tiertransporte sollten an heißen Tagen in die Nachtstunden verlegt und vorhandene Klimaanlagen in den Transportfahrzeugen unbedingt eingeschaltet werden.

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Merkblätter zur Vermeidung von Hitzestress bei Nutztieren werden von verschiedenen Stellen herausgegeben. So z.B.

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