Anlässlich der heute von foodwatch vorgestellten Studie über zuckerhaltige Getränke, erklärt
Nicole Maisch, Sprecherin für Verbraucherpolitik:
Die Studie zeigt ganz eindeutig, dass der
übermäßige Verzehr von sehr
zuckerhaltigen Getränken das Risiko für Übergewicht und Adipositas
erhöht – besonders bei Kindern und Jugendlichen. Daran ändert auch das
Lobbying und Marketing der Getränkehersteller nichts.
England,
wie bereits auch Frankreich, Belgien und Mexiko, haben neue
bemerkenswerte Wege beschritten, um Fehlernährung
durch zu viel Zucker zu beenden. Englands Modell, besseres Schulessen
durch eine Zuckersteuer zu refinanzieren, werden wir genau beobachten
und prüfen, ob und wie erfolgreich es ist. Vereinzelte Stimmen aus der
Regierungskoalition für eine solche Steuer sprechen
dafür, dass dort das Problem zumindest erkannt wird.
Wir
fordern sie auf, schon jetzt Verbesserungen in Deutschland zu
ermöglichen: Ein Nährwertampel würde zumindest
Transparenz darüber schaffen, welche Lebensmittel aufgrund überhöhtem
Zuckergehalts riskant sind. Es wäre ein wichtiger Baustein, um mehr für
die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen tun zu können. Weitere
müssen folgen.
Wir
brauchen eine gesamtheitliche Strategie mit unterschiedlichen Maßnahmen
gegen nachweisliche Fehlernährungen:
Dazu zählen der Ausbau einer flächendeckenden und gesunden Kita- und
Schulverpflegung sowie verbindliche Qualitätsvorgaben für die
Gemeinschaftsverpflegung in Erziehungs-, Bildungs- und
Pflegeeinrichtungen. Werbung für zu süße Lebensmittel, die sich an
Kinder
unter 14 Jahren richtet, muss eingeschränkt werden. Und wir brauchen
eine verbrauchergerechte Verbesserung der Aufmachung und Kennzeichnung
von Lebensmitteln.
Zudem
müssten auch der Anteil für Nahrungsmittel im Hartz-IV-Regelsatz und
das BAföG erhöht werden. Damit Lebensmittel
insgesamt gesünder werden, muss die Bundesregierung ihre
Reduktionsstrategie für Zucker, Salz und Fett endlich auf den Weg
bringen.
Bündnis 90/Die Grünen Bundestag
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