Deutsche
Umwelthilfe und SumOfUs demonstrieren vor Lidl-Filiale in Berlin gegen
unnötige Einwegverpackungen und ressourcenintensive
Produkte des Discounters – DUH-Geschäftsführer Resch fordert
Mehrwegverpackungen in Lidls Verkaufsregalen
Berlin 22.4.2016: „Weniger ist mehr – Schluss mit dem Müll!“
forderten Vertreter der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und SumOfUs vor einer Lidl-Filiale in Berlin-Mitte (Fotos von der Aktion:
http://l.duh.de/af9ih) am heutigen
internationalen „Earth Day“ zum Schutz der Umwelt. Die Organisationen
kritisieren den Discounter mit ihrer im Februar gestarteten Kampagne für
den verantwortungslosen Umgang mit Ressourcen
durch das Angebot unnötiger Verpackungen und besonders
ressourcenintensiver Produkte. Die gemeinsame Petition von DUH und
SumOfUs gegen die Ressourcenverschwendung bei Lidl haben über 200.000
Menschen unterschrieben. Die Unterschriften der Petenten wurden
an die Lidl-Verantwortlichen Jan Ribbeck und Kay Sperling überreicht.
Lidl ist laut eigenen Angaben weltweit der größte
Lebensmitteleinzelhändler.
„In
Deutschland fallen jährlich über 17 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an
– mehr als in jedem anderen EU-Mitgliedsstaat. Lidl
ist mitverantwortlich für den ständigen Anstieg der europäischen
Abfallberge. Der Discounter verkauft Getränke in Einwegplastikflaschen
und Dosen, einzeln verpackte Teebeutel, Obst in Plastikfolien und
unkonzentrierte Reinigungsmittel. Vor der Tatsache, dass
wir bereits heute anderthalb mal mehr Ressourcen verbrauchen als die
Erde regenerieren kann, ist dieses Verhalten vollkommen
unverantwortlich“, kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch.
DUH
und SumOfUs fordern Lidl auf, keine ressourcenvergeudenden Produkte zu
verkaufen und auf unnötige Verpackungen zu verzichten.
Eine aktuelle Studie des Wuppertal Instituts (http://l.duh.de/tfab8)
im Auftrag von SumOfUs zeigt anhand von zehn konkreten
Produktbeispielen, wie Supermärkte Ressourcen einsparen und Abfälle
vermeiden können. Durch den
Einsatz von Mehrwegflaschen, unverpacktem Obst, konzentrierten Wasch-
und Reinigungsmitteln, komprimierten Deodorants oder
Nachfüllverpackungen könnten Supermarktketten schon heute 20 Prozent
ihres Ressourcenverbrauchs verringern. „Die breite Unterstützung
für unsere Petition und der gewaltige Protest der Verbraucher machen
deutlich, dass die Menschen genug haben von Lidls umweltfeindlicher
Verpackungspolitik“, sagt
Anne Isakowitsch, Kampagnenleiterin SumOfUs.
„Wir
verlangen von Lidl, dass das Unternehmen Informationen über den
Ressourcenverbrauch seiner vertriebenen Produkte veröffentlicht
und ein unternehmensweites Ziel zur Ressourcenschonung festlegt. Es
gibt viele Möglichkeiten, Ressourcen einzusparen, zum Beispiel durch die
Umstellung von Einweg- auf Mehrwegflaschen“, erklärt der Leiter für
Kreislaufwirtschaft bei der DUH,
Thomas Fischer. Er betont, dass der konsequente Einsatz von
Mehrwegflaschen in Deutschland pro Jahr die Produktion von mehr als
500.000 Tonnen Kunststoff für Einwegplastikflaschen vermeiden kann.
Für
eine rasche nachhaltige Änderung der Verpackungs- und Produktstrategien
von Supermärkten fordert die DUH von Bundesumweltministerin
Hendricks die Formulierung eines verbindlichen Ziels zur
Ressourceneinsparung sowie die Einführung einer Ressourcensteuer, wie
zum Beispiel in Dänemark. Discounter müssten sich genauso wie alle
anderen Unternehmen an der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe des
Umweltschutzes beteiligen.
Links:
Pressefotos von der Protestaktion:
http://l.duh.de/af9ih Hintergrundinformationen: http://l.duh.de/lidl
Die Studie des Wuppertal Instituts: http://l.duh.de/tfab8
Die Petition der DUH und SumOfUs: http://l.duh.de/cgy1p
Kampagnenfilm zur Petition: http://l.duh.de/2fzwy
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen