Es
freut uns, dass der Aufruf für Solidarität mit den Sinti und Roma ein so
breites Bündnis gefunden hat, auch gemeinsam mit dem Zentralrat der
Juden.
Roma
und Sinti sind die größte Minderheit Europas. Sie haben unsere
uneingeschränkte Solidarität verdient. Seit Jahrhunderten sind sie
rassistischen Anfeindungen und Diskriminierungen ausgesetzt. Gerade in
der heutigen Zeit hat der Antiziganismus wieder eine traurige Dimension
erreicht. Dass antiziganistische Vorurteile nach dem Völkermord an Sinti
und Roma während des Nationalsozialismus heute immer noch so stark
verbreitet sind, ist erschreckend und besorgniserregend zugleich. Es ist
höchste Zeit zu handeln. Politik, Medien und Zivilgesellschaft – sie
alle sind in der Pflicht, Antiziganismus entschieden entgegenzutreten
und zu bekämpfen.
Der
Internationale Tag der Sinti und Roma bietet auch Gelegenheit, das
Jahrhunderte alte Kulturerbe der Sinti und Roma zu feiern. Mehr Wissen
über Sinti und Roma trägt entscheidend dazu bei, dass rassistische
Vorurteile abgebaut werden und Diskriminierung abnimmt. Deswegen ist es
gerade jetzt umso wichtiger, dass Entstehungsbedingungen und
Erscheinungsformen des Antiziganismus systematisch untersucht werden.
Daher setzen wir uns für die Einsetzung eines unabhängigen
Expertenkreises aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wie auch
Praktikerinnen und Praktikern ein, der in jeder Wahlperiode einen
Bericht zum Antiziganismus gegen autochthone und allochthone Sinti und
Roma in Deutschland erarbeiten soll.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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