29. Juni 2015

Pflanzenschutzmittel / Hessen reagiert auf Risiken von Glyphosat / Strikte Einschränkung zur Anwendung von Glyphosat im öffentlichen Raum erlassen

(BUP) Die hessische Umwelt- und Verbraucherschutzministerin Priska Hinz hat umgehend auf jüngste Untersuchungsbefunde zu Glyphosat in Muttermilch reagiert. „Nachdem schon die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Glyphosat für wahrscheinlich krebserregend hält, machen die neuesten Untersuchungsergebnisse bei stillenden Müttern aus mehreren Bundesländern ein Handeln erforderlich“, sagte die Ministerin. In Reaktion darauf hat das Umweltministerium umgehend einen Erlass an den Pflanzenschutzdienst des Landes verschickt. In Hessen unterliegt der Einsatz von Glyphosat, außerhalb land-, forstwirtschaftlich und gärtnerisch genutzter Flächen, auf öffentlichen Freiflächen einem Genehmigungsvorbehalt. „Es gibt noch zu viele Freilandflächen, auf denen dieser Wirkstoff angewandt wird. Hier müssen Alternativen, wie das mechanische oder thermische Bearbeiten der Flächen zum Einsatz kommen“, so Ministerin Hinz. Insbesondere in der Beratung muss darauf sehr deutlich hingewiesen werden. In Hessen werden wir solche Anwendungen, soweit rechtlich möglich, künftig nicht mehr zulassen“.

Damit ist der Handlungsspielraum des Landes ausgereizt. „Für weiter gehende Einschränkungen oder gar einem kompletten Verbot von Glyphosat sind der Bund oder die EU zuständig“, kommentierte Priska Hinz. Zuletzt hatte die Verbraucherschutzministerkonferenz sich aus Vorsorgegründen für ein Verbot der Abgabe an Privatpersonen und für verbrauchernahe Anwendungen ausgesprochen. Außerdem wurde der Bund aufgefordert, weitere Einschränkungen der Anwendung von Glyphosat in der Landwirtschaft zu regeln.

Hintergrund:
Die Ausbringung von Glyphosat kann nicht nur die Artenvielfalt negativ beeinflussen, es können auch über Abschwemmungen und Versickerungen Belastungen des Oberflächen- und Grundwassers nicht ausgeschlossen werden. Die Wirkstoffe gelangen dann über die Trinkwassergewinnung zurück zum Verbraucher, gesundheitliche Belastungen sind dann nicht mehr auszuschließen.

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