(BUP) Lippold: Wie auch immer das Bundeskabinett entscheidet - die Kohle
bleibt ein Auslaufmodell. Nach der Ankündigung des Bergbaubetreibers
Vattenfall, seine Umsiedlungsvorbereitungen für die Erweiterung des
Tagebaus Nochten in Sachsen zu stoppen, erklärt Gerd Lippold,
energiepolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im
Sächsischen Landtag:
"Nach Vattenfall muss sich auch die
sächsische Staatsregierung endlich der Realität stellen und ihre Träume
vom Kohlebergbau bis zum Ende des Jahrhunderts begraben. Die
Unsicherheit für die betroffenen Anwohner muss beendet werden; die Pläne
für neue Tagebaue müssen vom Tisch."
"Wie auch immer das
Bundeskabinett tagespolitisch zur geplanten Klimaabgabe entscheidet -
die Kohle ist und bleibt ein Auslaufmodell. Die bestehenden Tagebau
reichen für den Betrieb der Kraftwerke in Sachsen ohnehin bis über das
Jahr 2030 hinaus."
Die heutige Forderung von Wirtschaftsminister
Martin Dulig (SPD) nach einem zügigen Verkauf von Vattenfall, um dann
mit dem Investor über die Zukunft der Lausitz zu verhandeln, nennt
Lippold "für einen Sozialdemokraten beschämend".
"Gesellschaftliche
Entscheidungen von dieser Tragweite gehören in einer Demokratie nicht in
die Hinterzimmer, sondern in die Öffentlichkeit und die Parlamente."
"Ziel
muss es stattdessen sein, dem in der Lausitz verankerten schwedischen
Konzern weiter Chancen zu eröffnen - aber im Feld der erneuerbaren
Energien. So könnte Vattenfall als wichtiger Arbeitgeber und Investor
weiter im Freistaat tätig bleiben und gleichzeitig die Verantwortung für
die Altlasten aus der Braunkohleförderung bis zu ihrer Sanierung
übernehmen."
"Für die Anwohner der überlebenden Gemeinden müssen
jetzt zukunftsfähige Konzepte ohne die Kohle entwickelt werden. Vage
Tagebaupläne mit der Hoffnung auf fragwürdige Investoren eröffnen keine
Zukunftschancen. Die weitere Augenwischerei hilft dort niemandem."
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