(BUP) Das Bundesumweltministerium setzt im Kampf gegen Wilderei auf
Elefanten und Nashörner verstärkt auf Maßnahmen zur Reduzierung der
Nachfrage. Neue Projekte etwa in China und Vietnam sollen dabei helfen,
den Schwarzmarkt für Elfenbein und Nashornhorn dort auszutrocknen, wo
die Nachfrage derzeit am größten ist. Insgesamt stellt das BMUB in
diesem Jahr erstmals 3 Millionen Euro für den Kampf gegen Wilderei und
illegalen Wildtierhandel in Afrika und Asien zur Verfügung.
Bundesumweltministerin
Barbara Hendricks: "Die Wilderei auf Elefanten, Nashörner und viele
weitere Arten hat dramatische Ausmaße erreicht. Diese Krise lässt sich
nur lösen, wenn alle Staaten entlang der illegalen Handelskette
zusammenarbeiten. Es reicht nicht, allein auf mehr Ranger in Afrika zu
setzen. Wir müssen auch die Nachfrage in Asien reduzieren und so den
Schwarzmarkt austrocknen. Ich bin froh, dass das Bundesumweltministerium
erstmals bedeutende Mittel für diesen wichtigen Kampf einsetzen kann."
Mit
Blick auf die Ankündigung Chinas, den Elfenbeinhandel streng
kontrollieren und möglicherweise einschränken zu wollen, sagte
Hendricks: "China ist womöglich der wichtigste Partner, um den
dramatischen Ausverkauf der Artenvielfalt in Afrika zu stoppen. Ich
freue mich daher über diese Zeichen einer ernsten Auseinandersetzung und
ehrlichen Partnerschaft bei diesem wichtigen Thema."
2014 wurden
in Afrika mehr als 20.000 Elefanten und über 2000 seltene Nashörner von
Wilderern erlegt. Das Elfenbein wird ebenso wie Nashornhorn nach Asien
geschmuggelt, vor allem nach China, Thailand und Vietnam, wo die
Nachfrage besonders hoch ist. Getrieben werden Wilderei und Handel von
immensen Schwarzmarktpreisen. So lassen sich mit einem Kilogramm
Nashornhorn bis zu 50.000 US-Dollar erzielen.
Ein Schwerpunkt der
neuen Maßnahmen liegt daher auf der Nachfragereduzierung in Asien. So
soll in China die Öffentlichkeit mit Kampagnen über die dramatischen
Folgen des Elfenbeinkonsums aufgeklärt werden – und darüber, dass
Stoßzähne nicht wie Milchzähne von selbst ausfallen. Unternehmen und
Verbände sollen dabei unterstützt werden, neue Kodizes zu entwickeln,
die Elfenbein in Gastgeschenken ausschließen. Eine besonders relevante
Zielgruppe sind auch die Exilchinesen in Afrika.
Ein weiteres
Projekt richtet sich an Vietnam, das derzeit Hauptzielland für illegales
Nashornhorn ist. Dabei sollen die vietnamesischen Behörden dabei
unterstützt werden, ihren Artenschutzvollzug zu verbessern und über die
geltenden Regeln zu informieren. Weitere Projekte sollen unter anderem
dabei helfen, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen
asiatischen und afrikanischen Artenschutzbehörden zu verbessern.
Umgesetzt
werden diese Projekte mit einem Gesamtvolumen von 2,5 Millionen Euro im
Rahmen des "Politikfeldübergreifenden Kooperationsfonds" in
Partnerschaft mit dem Ministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ) und der Deutschen Gesellschaft für internationale
Zusammenarbeit (GIZ). Die übrigen 500.000 Euro gehen an den "African
Elephant Fund", der vom UN-Umweltprogramm UNEP verwaltet wird. Aus
diesem Fonds werden Projekte zum Elefantenschutz in Afrika finanziert.
Die
Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China im Artenschutz hat sich
über die vergangenen Jahre sehr positiv entwickelt. Am 21. Mai hatten
BMUB und das chinesische Forstministerium eine verstärkte Zusammenarbeit
zur Umsetzung des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES vereinbart.
In der vergangenen Woche hatte das chinesische Forstministerium
angekündigt, den Elfenbeinhandel streng zu kontrollieren und
möglicherweise ganz verbieten zu wollen.
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