28. März 2015

Zum internationalen Jahr des Bodens: Wir brauchen eine echte Bodenschutzpolitik / Immer weniger fruchtbares Land: Bioland ruft zum Handeln auf



Mainz, Fulda (ots) - Die Vereinten Nationen haben 2015 zum internationalen Jahr des Bodens erklärt. Denn um unsere Böden - die Grundlage für unsere Ernährung, für Biodiversität und Klimaschutz - steht es schlecht. Die Zahlen sind erschreckend: 24 Milliarden Tonnen fruchtbarer Boden gehen weltweit jedes Jahr verloren. Auch Europa verliert den Boden unter den Füßen: Mehr als 25 Prozent des EU-Gebiets sind bereits von Erosion durch Wasser betroffen.

Ohne fruchtbare Böden kann der Mensch aber nicht überleben. Bioland, Deutschlands bedeutendster Anbauverband von Biobauern, fordert daher eine umfassende Strategie zum Bodenschutz und eine Förderung bodenschonender Landwirtschaft - nach dem Vorbild des Biolandbaus. Denn intensive Landwirtschaft, Pestizide, Überdüngung und Bodenverdichtung durch schwere Maschinen sind maßgeblich Schuld am Bodenverlust. Dazu haben die Bundesdelegierten von Bioland am Montag in Fulda eine Resolution zur Rettung der Böden verabschiedet.

Darin fordern sie eine ressort- und länderübergreifende Politik zum Schutz des Bodens. "Deutschland muss sich für eine Bodenschutz-Rahmenrichtlinie auf europäischer Ebene einsetzen", erklärt Bioland-Präsident Jan Plagge. Der Biolandbau zeigt, wie man Böden fruchtbar macht und erhält: durch Humusaufbau, Fruchtfolgen und den Anbau von Hülsenfrüchten, sogenannten Leguminosen. "Humusaufbau ist essentiell für den Schutz des Bodens und sollte entsprechend honoriert werden." Bioland fordert zudem, Forschung, Züchtung und Anbau von Leguminosen stärker zu fördern. Denn diese binden Stickstoff aus der Luft, sorgen so für eine natürliche Düngung des Bodens und schützen das Klima.

Gesunde Böden schützen außerdem vor Hochwasser, da sie mehr Feuchtigkeit speichern können. Ökologisch bewirtschaftete Felder nehmen sogar 39 Prozent mehr Wasser auf als die Flächen der konventionellen Landwirtschaft.

Bioland fordert darüber hinaus ein Verbot des Totalherbizids Glyphosat, das auf rund 40 Prozent der deutschen Äcker ausgebracht wird. "Glyphosat zerstört nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch das Bodenleben und damit das natürliche Gleichgewicht des Bodens", erklärt der Bioland-Präsident.

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