(BUP) Das Klimaziel der Bundesregierung ist ein gesamtdeutsches Ziel.
Die ostdeutschen Ministerpräsidenten können sich der Debatte über
Deutschlands Verantwortung für den Klimaschutz nicht verweigern, sondern
müssen konstruktive Gesprächspartner sein. Ihnen muss klar sein:
Einseitige Panikmache ist völlig fehl am Platz und wird dem Problem der
Klimakrise nicht gerecht.
Sigmar Gabriel muss seinen Worten nun
Taten folgen lassen: Kohlekraftwerke – als Treiber der Klimakrise –
müssen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die geplante CO2-Reduktion
von gerade mal 22 Millionen Tonnen (CO2) kann nur ein erster Schritt
sein. Diese Reduktion wird zwar der Herausforderung bei weitem nicht
gerecht, zeigt aber immerhin, dass sich Sigmar Gabriel dem Problem nicht
länger verschließt.
Noch ist völlig unklar, welche
klimapolitische Wirkung das Instrument entfalten kann und wie viele alte
Kohleblöcke dadurch überhaupt vom Netz gehen. Zu viele Hintertüren sind
noch offen. Wir fordern Sigmar Gabriel auf, der klimapolitischen
Kleingeistigkeit mancher Landesfürsten zu widerstehen und den Vorschlag
nicht weiter abzuschwächen. Alles andere würde seine Pläne zur
Nichtigkeit schrumpfen lassen.
Gerade die ostdeutschen Länder
sind beispielhaft für den Erfolg der erneuerbaren Energien. Hierauf
sollten sie aufbauen. Es war von Anfang an klar, dass mit zunehmendem
Anteil an erneuerbarer Energie die schmutzige Kohleverstromung
gedrosselt werden muss. Statt hier auf der Bremse zu stehen, müssen die
ostdeutschen Länder ihren Wissens- und Erfahrungsvorsprung nutzen, um
die Energiewende zu einem bundesweiten Erfolg zu führen.
Dazu
gehört nicht, dass man bei erster Gelegenheit die deutschen Klimaziele
attackiert. Statt die Energiewende zu bekämpfen, muss der ohnehin
bereits laufende Strukturwandel in der Lausitz und in Mitteldeutschland
nun auch politisch mit allen Kräften unterstützt werden. Die Aufgabe der
ostdeutschen Ministerpräsidenten wäre es, gemeinsam mit dem Bund – nun
ähnlich wie damals bei der Steinkohle – den schrittweisen Ausstieg
sozial zu gestalten und Perspektiven für die Zeit nach der Kohle zu
entwickeln.
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