5. Oktober 2014

Filme gegen Rechts + Nie wieder Faschismus!

Veranstaltung des Fachschaftsrates der Sozialen Arbeit der HAW Hamburg

Filme gegen Rechts
Nie wieder Faschismus!


„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Schwur von Buchenwald, KZ Buchenwald, 19. April 1945

Der Faschismus als die äußerste Verachtung des Menschen und der Menschlichkeit konnte durch die vereinten Kräfte der Anti-Hitler-Koalition (Sowjetunion, Großbritannien und USA) am 8. Mai 1945 besiegt werden. Nach der Befreiung wurden im Potsdamer Abkommen unter der Losung „Nie wieder Krieg, Nie wieder Faschismus“ die bis heute gültigen Lehren und Ziele formuliert: Denazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung und Dezentralisierung/Demonopolisierung, Demontage.

Die darin formulierten Ansprüche an Frieden, Antifaschismus, Demokratie und eine soziale Wirtschaftsordnung weltweit müssen für die Durchsetzung einer menschenwürdigen Gesellschaftsentwicklung auch in den Hochschulen als Orte gesellschaftlichen Richtungsstreites entwickelt und verallgemeinert werden.

Im Faschismus haben sich die Hochschulen dagegen sehr früh mit selbst gleichgeschaltet, Rüstungs- und Rassenpropaganda verbreitet sowie akademische Elitenbildung forciert. Dies müssen wir heute durch eine Kultur der Aufklärung, des Humanismus und der sozialen Befreiung von Ungleichheitsideologien und -menschenbildern für immer unmöglich machen.

Dafür wollen wir uns die Geschichte des Widerstandes gegen den Faschismus gemeinsam aneignen und aus der Geschichte lernend antifaschistische Filme schauen und diskutieren, um neu die Gegnerschaft zu rechten menschenverachtenden Ideologien, Menschenbildern und Wissenschaftsinhalten aufzunehmen. Gezeigt werden in diesem Semester fünf Filme, die sich in kritischer, teils bissig-satirischer Herangehensweise mit der Entwicklung vom Deutschen Kaiserreich bis nach der Befreiung vom Faschismus befassen – dabei die Machtübertragung an die Faschisten, den Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem Überfall auf Polen und die Prozesse gegen die Nazi-Verbrecher danach aufgreifen. Die Akteure und menschenverachtenden Ideologien in ihrer historischen Bedeutung – bis in die 50er Jahre hinein – werden erkennbar, wodurch wir sie heute mehr zurückweisen können. Das bedeutet aktuell unter anderem, dass die sozialdarwinistische und nationalchauvinistische AfD 2015 nicht in die Hamburger Bürgerschaft einziehen darf.

Der Untertan (1951), Dienstag, 30. September 2014
Diese Verfilmung des gleichnamigen Romans von Heinrich Mann parodiert bissig und vernichtend den preußischen Militarismus und Untertanengeist vor dem Ersten Weltkrieg, welche mit Grundlage für die Machtübertragung an die Faschisten durch das Bündnis der Eliten (Unternehmer, Militärs, Wissenschaftler und Politiker) im Jahr 1933 waren.

Der Teufelskreis (1956), Dienstag, 21. Oktober 2014
Der Reichstagsbrand und der anschließende Propagandaprozess  im Jahr 1933 werden in diesem Film als eine von den Faschisten geplante Lügenkampagne gegen KPD, Gewerkschaften und SPD offengelegt. Der Hauptangeklagte argumentiert – nach einer wahren Begebenheit –  so treffend, dass das Nazireich vor aller Welt als Mörderbande bloßgestellt wird.

Sein oder Nichtsein (1942), Dienstag, 18. November 2014
Der Überfall auf Polen 1939 bringt eine polnische Schauspieltruppe dazu sich der Widerstandsbewegung anzuschließen. Der Glauben an eine Zeit nach Hitler und an die Menschlichkeit, die dieser Film ausdrückt, war ein kraftvolles Zeichen der Hoffnung und ein Appell an die Bedeutung des Humors in schwierigen Zeiten und für eine menschliche Zukunft.

Nackt unter Wölfen (1963), Dienstag, 9. Dezember 2014
Eine Verfilmung des Romans von Bruno Apitz, welcher im Frühjahr 1945 im KZ Buchenwald spielt. Ein dreijähriges Kind wird von der Widerstandsgruppe im Lager versteckt, wodurch diese in erhebliche Gefahr gerät. Mehrere Häftlinge nehmen aus Menschlichkeit trotz der Lagerbedingungen große Risiken auf sich, um das Kind zu retten – bis sie sich kurz vor dem Eintreffen der Alliierten selbst befreien können.

Das Urteil von Nürnberg (1961), Dienstag, 13. Januar 2015
Der Film handelt vom Juristenprozess als Teil der Nürnberger Prozesse, welcher 1947 gegen eine Reihe von NS-Richtern geführt wurde. Die vier Angeklagten sind führende deutsche Juristen, welche die faschistischen Verbrechen ignoriert, gerechtfertigt und unterstützt haben. Während des Prozesses werden die schweren Verstrickungen der deutschen Gesellschaft in die Nazi-Verbrechen aufgedeckt und verurteilt.
(Der Film hat Überlänge und dauert ca. 180 Minuten)




Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18 Uhr im Hörsaal 1.11 am Berliner Tor 5.
Die Teilnahme ist kostenfrei.

Zu Beginn wird es eine kurze Einleitung zum Film geben und im Anschluss die Gelegenheit gemeinsam den Film und seine Bedeutung auszuwerten.
Den Flyer und aktuelle Informationen findet ihr hier: http://www.fsr-basababe.de/veranstaltungen/filme-gegen-rechts/

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