Berlin (ots) - "Wir fordern die Staats- und Regierungschefs der
Europäischen Union auf, den Emissionshandel wieder zu beleben. Wir
brauchen eine deutliche und dauerhafte Verknappung der entsprechenden
CO2-Zertifikate, um wieder Preise zu erzielen, die eine
Steuerungswirkung entfalten", machte Hermann Albers, Präsident des
Bundesverbandes WindEnergie (BWE) vor der am Donnerstag beginnenden
Tagung des Europäischen Rates deutlich.
Anfang des Monats hatte eine Studie
im Auftrag der Europäischen Kommission deutlich gemacht, dass die
Verbrennung von Kohle je Megawattstunde 140 Euro Folgekosten wegen der
sozialen und gesundheitlichen Schäden sowie Folgen für den Klimawandel
verursacht, Windkraft dagegen faktisch keine Folgekosten nach sich
zieht. Dieser Tatsache müsse der CO2-Zertifikatehandel Rechnung tragen.
"Klar
ist, dass der diskutierte vorübergehende Entzug von 800 bis 900 Mio.
CO2-Zertifikaten lediglich eine Preisanpassung von ca. einem Euro je
Tonne CO2 erwarten lässt und damit keinerlei Lenkungswirkung entfaltet.
Eine solche wäre erst ab einem Zertifikatepreis von ca. 30 Euro je Tonne
zu sichern. Dies macht deutlich, dass die jetzt vorgesehenen Maßnahmen
nicht ausreichen, um die klimaschädliche Braunkohle aus dem Markt zu
drängen und die in der Erneuerbaren Energiewelt erforderlichen flexiblen
Lösungen, wie z.B. Gaskraftwerke, zu ermöglichen. Deshalb braucht es in
Deutschland ein Kohleausstiegsgesetz, mit welchem die Politik festlegt,
in welcher Schrittfolge parallel zum Zubau der Erneuerbaren Energien
fossile Erzeugungskapazitäten aus dem Markt genommen werden. Klar ist,
dass bei jeder Herausnahme von Kohlekraftwerken auch Zertifikate
entnommen werden müssen", machte Hermann Albers deutlich.
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